Münze (617 Objekte)
Die Numismatika wurden gegen Kriegsende in 3 Kisten in die Räume der Sparkasse in der Rathausstr. ausgelagert. Verschollen ist zum Beispiel die goldene Schließklippe von 1560.
Im April 1945 rückten US-Truppen ein. Aus den Kisten wurden ca. 617 Münzen u. Medaillen, vor allem aus der Heynemannschen Stiftung, für den Abtransport in die USA bestimmt. Die Übergabe der beschlagnahmten Objekte von der Sparkasse an die Reichsbank in Halle erfolgte noch zwischen 19.6.1945 und 1.7.1945, doch dann wurde die Stadt am 1.7.1945 an die Rote Armee übergeben. Die Stadtverwaltung bat den sowjetischen Militärkommandanten bereits am 2.8.1945 um Freigabe. Rückfragen bei der sowjet. Mitlitäradministration hatten ergeben, daß 'museale Ausstellungs- oder Sammlungsgegenstände aus Edelmetallen (vor allem auch historische Münszen usw.) nicht unter die Abgabepflicht ' fallen würden (Befehl Nr. 11 der SMAD vom 25.7.1945). Am 20.10.1945 mußte Ludwig E. Redslob, nach Kriegsende kommisssarischer Museumsleiter, feststellen: 'Eine deutliche Antwort haben wir nie erhalten. Nunmehr haben wir ... die Entscheidung zu vermerken, daß wir über die Münzen nicht mehr verfügen können... Weitere Bemühungen halte ich für aussichtslos.' Die Numismatika wurden entsprechend des Befehls Nr. 11 von General Shukow, nach dem alle Gold- und Silbermünzen abzugeben waren, für Reparationszahlungen verwendet.
Stadtarchivar Erich Neuß barg im Winter 1946 in der Sparkasse die Reste der ausgelagerten Münz- u. Medaillensammlung u. fand in den aufgebrochenen Kisten noch 3009 Münzen u. 266 Medaillen sowie 52 Nachbildungen antiker Münzen vor (siehe Katalog Deutsche Kunstmedaillen des 20. Jahrhundert, 1996, Seite 26f).
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