Lidded cup on ball feet
Object: Lidded cup
Representation: flowers, double eagle
Findings: On the bottom and on the rim of the lid, inspection mark "E" in the shield for Erfurt, second half of the 17th century. On the bottom and on the rim of the lid the master mark "ACR" (ligated) in the shield for August Christian Reinhardt (Marc Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, vol. 22, 3rd ed., Frankfurt a.M. 1923, no. 1966). On the bottom and on the edge of the lid as well as on the sheet support on the lid each a Dutch Belastungsstempel/repint "J." or "I." in the plate. Belastungsstempel on the leaf support on the lid (length 0.75 mm), see Elias Voet, Nederlandse goud- en zilvermerken 1445-1951, Den Haag 1951, p. 45, stress stamp No. 1). On the bottom and on the edge of the lid tremolo line. On the leaf support on the lid further Dutch loading stamps "J.". (length 0.75 mm). On the underside of the base handwritten in white colour "65/100" (inventory number of the Bavarian National Museum).
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Überweisung 1965
Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.
Provenienzforschung: In den Datenbanken zum Central Collecting Point sowie zur 'Sammlung Göring' keine Angaben zur Vorprovenienz. Zwischen 1662 und 1679 in Erfurt durch den Goldschmied August Christian Reinhardt angefertigt. Vor 1917 im zaristischen Russland in unbekanntem Besitz. Wohl nach 1931 bei Einfuhr in die Niederlande durch das Prüfungsamt gepunzt. Die Datierung der Repunze "J." oder "I." ist in der Literatur nicht eindeutig: Zum einen soll es sich um ein in den Niederlanden im 20. Jahrhundert (1906-1953) verwendetes 'Besteuerungszeichen' für 'minderwertiges Silber' handeln, oder: "This mark was sometimes mistakenly used on old and foreign objects and in 1927 also used on objects of old national origin." (Online Encyclopedia of Silver Marks, Hallmarks & Makers' Marks, URL: Externer Link). Bis 1927/1931 gab der Prüfer jeweils den Jahresbuchstaben hinzu. Nach 1931 war das Prüfungsamt zuständig und Jahresbuchstaben fehlen (Online Encyclopedia of Silver Marks, Hallmarks & Makers? Marks, vgl. Externer Link [letzter Zugriff am 15.05.2015]). Auf dem Becher findet sich kein Jahresbuchstabe, daher wohl nach 1931 in den Niederlanden gestempelt. Der Becher selber liefert keine Anhaltspunkte für die Bestimmung eines Vorbesitzers. In den digitalisierten Auktionskatalogen (German Sales) konnte das Objekt nicht nachgewiesen werden. Auch in der internen Datenbank zu noch immer gesuchten Werken aus den Niederlanden konnte Perry Schrier von Herkomst Gezocht den Becher nicht identifizieren. In einer Geschenkliste anlässlich der Taufe Edda Görings am 02.06.1938 ist ein Geschenk des Reichsministers a.D. Dr. Kurt Schmitt aufgelistet, der Göring außer einem "Barockengel" auch "1 silb. Becher, alt" zur Geburt der Tochter schenkte, doch ist dieser Eintrag zu vage; auf Fotos von der Taufe Edda Görings lässt sich der Becher ebenfalls nicht identifizieren. Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017
Bayerisches Nationalmuseum
München
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