Becher mit Widmungsinschrift zur Geburt
Funktion: Patenbecher
Darstellung: Blattkranz
Befund: Auf der Unterseite des Bodens: Meisterzeichen 'CT in Kreis', für Johann Christoph I Treffler (Meister um 1680, gest. 1722); Beschauzeichen 'Pyr', für Augsburg, 1689-1692; Tremolierstich; eingeritzte Ziffer "4" (unbekanntes Nummernsystem); handschriftlich mit schwarzer Farbe "64/42" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Auf der Außenseite der Wandung: gravierte Widmung "A: 1691 / den 4 May abents / zwischen 5 u: 6 / uhr ist geboren worden / Georg / Christoph Laminit / sein Gevatter / Johann Jacob / Stoll / G. G. G."./A.G., 2018
Weitere Informationen: Externer Link
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/188)
1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1964 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Finanzmittelstelle München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1964 neu inventarisiert: 64/42 = 39/175.
Provenienzforschung: 1939 von Erna Weimersheimer (1900 Ichenhausen - ? Piaski) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/188 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1595 = Nr. 1314 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten aus jüd[ischen] Silberbeständen an das Bay[erische] Nationalmuseum, München", vom 25.01.1940; BNM-Dok. 200). 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1595/Nr. 1314) für RM 10,00.- (Silber: 55,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018
Memorial: Erna Weimersheimer (*Ichenhausen 03.03.1900) wurde am 04.04.1942 vom Augsburg aus in das Konzentrationslager Piaski deportiert und dort zu unbekanntem Zeitpunkt ermordet. Ihr Bruder Leopold Weimersheimer (*Ichenhausen 08.01.1896) wurde am 18.06.1938 in das Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen deportiert und dort am 07.02.1939 ermordet; ihre Zwillingsschwester Lilli Weimersheimer (*Ichenhausen 03.03.1900) beging am 16.11.1941 wegen drohender Deportation in München Suizid. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"]./A.G., 2019
Bayerisches Nationalmuseum
München
Prinzregentenstraße 3
80538 München
Deutschland