Bild Ernst Thälmann
Wahrscheinlich stammt das Bild aus dem Eigentum eines Kommunisten in Osterode. Da es im Stil und vom Material anderen kommunistischen Bildern im Museum gleicht, die aber bei unterschiedlichen Personen in Osterode beschlagnahmt wurden, könnte es aus der Produktion einer Person stammen, die diese später verteilt hat. Ob die Rahmung von den ursprünglichen Eigentümern vorgenommen wurde oder erst von der NSDAP-Kreisleitung, lässt sich nicht mehr feststellen. Da es sich um eine einheitliche Rahmung mit Kaliko-Band handelt und in den Beschlagnahmeprotokollen mehrmals von kleinen Plakaten die Rede war, ist es denkbar, dass die Rahmung erst später zur Ausstellung als "gegenerisches Material" erfolgte.
Nach der sicher belegten Beschlagnahme durch die NS-Orstspolizei Osterode 1933 oder später gelangte es zu einem unbestimmten Zeitpunkt zur NSDAP-Kreisleitung Osterode und wurde am 18.5.1937 leihweise an das Museum übergeben.
Nachdem das Museum umgestaltet worden war, wurde es am 24.5.1936 neu eröffnet. Ab dem Herbst 1936 wurde von der NSDAP eine Abteilung zur "Kampfzeit und Erhebung" vorbereitet. Für das jahr 1937 wurde dem Haus von der staatlichen Museumspflege ein Beitrag vom 200 RM zugwiesen, der für den Aufbau der o.g. Abteilung mit der Bezeichnung "Adolf Hitler baut Deutschland auf" verwendet worden war. Für die dortige Ausstellung war das "gegnerische Material, zu dem die kommunistischen Bilder gehören, von der Kreisleitung ausgeliehen worden. Über die Verwendung des staatlichen Zuschusses ausschließlich für Parteizwecke war der Museumsleiter Karl Grönig, Kunstlehrer in Osterode, derart erbost, dass er sein Amt zum 1.2.1938 niederlegte (Akten der staatlichen Museumspflege Niedersachsen; Niedersächsisches Landesarchiv Hannover; NLA HANds 402 Acc 2015/69 Nr 91).
Museum im Ritterhaus
Am Rollberg 32
37520 Osterode am Harz
Deutschland