Die Berliner Secession gratuliert Max Osborn zum 60. Geburtstag
Zum 60. Geburtstag erhielt der jüdische Kunstkritiker Max Osborn (1870–1946) die von Max Pechstein gefertigte und von Mitgliedern der Berliner Secession unterzeichnete Gratulationskarte.
Die Karte ist dann am 11./12.9.1933 in einer Auktion bei Max Perl, Berlin, als Los 1344 nachweisbar. Es ist ungeklärt, ob das Werk hier auch verkauft wurde oder in Osborns Besitz verblieb.
Das Ehepaar Max und Martha (1873–1951) Osborn emigrierte im November 1938 zunächst nach Frankreich, 1941 über Portugal weiter nach New York, wo Max Osborn 1946 verstarb. Das beim Spediteur Fritz Roth (ehem. Silberstein) in Berlin-Kreuzberg eingelagerte Umzugsgut der Familie Osborn wurde beschlagnahmt und am 19.10.1942 versteigert.
Das Brücke-Museum erwarb das Blatt 1984 aus dem Schweizer Kunsthandel.
Literatur:
Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler, München 1999, Bd. 2, S. 465–470.
Max Pechstein im Brücke-Museum, hrsg. von Magdalena M. Moeller, München 2001, Kat. 80.
Aya Soika: Max Pechstein: das Werkverzeichnis der Ölgemälde, München 2011, Bd. 1, S. 120, Abb. 5.25.
Max Osborn: Der bunte Spiegel. Erinnerungen aus dem Kunst-, Kultur- und Geistesleben der Jahre 1890 bis 1933. Mit einer Hommage von Thomas Mann und Reminiszenzen von Ruth Weyl, hrsg. von Thomas B. Schumann, Hürth 2013.
Der Fall Max & Martha Osborn. In: Leibl Rosenberg: Geraubte Lebenswelten. Bücher und Erinnerungen in Nürnberg, Wien 2019, S. 19f.
Quellen:
Landesarchiv Berlin, B Rep. 025-02, Nr. 1057-61/57, Nr. 1062/57
Entschädigungsbehörde Berlin, Nr. 77.810, Nr. 304.014, Nr. 338.806
Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II) Nr. 28993
Brücke-Museum
Bussardsteig 9
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Deutschland