Dreiarmiger Kerzenleuchter
Zusammengehörig mit/Gegenstück zu Inv.-Nr. 39/86
Befund: Auf der Oberseite des Standrings: Meisterzeichen 'SCHMEDDING in Querrechteck', wohl für Franz Carl I Schmedding (Meister 1834, gest. um oder nach 1872); Beschauzeichen 'Pyr über B in Hochoval mit gerader Standfläche', für Augsburg. Auf der Unterseite des Standrings sowie auf den Unter- und Innenseiten der zusammensteckbaren Leuchterteile: handschriftlich mit roter Farbe "39/87" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). In einem der Kerzenhalter ein zur Stabilisierung der Kerze verwendeter doppelseitiger handschriftlicher autobiographischer Text eines bisher nicht identifizierten Schauspielers./A.G., 2018
Weitere Informationen: Externer Link
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 39/34, 39/78, 39/86)
1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/86. 1969-1974 zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/86 als Leihgabe des Bayerischen Nationalmuseums zur Ausstattung der Diensträume des Präsidenten und des Regierungsdirektors der Bezirksfinanzdirektion München.
Provenienzforschung: 1939 von Prof. Dr. jur. Karl Alexander Neumeyer (1869 München - 1941 München) und seiner Ehefrau Anna Louise Neumeyer, geb. Hirschhorn (1879 Mannheim - 1941 München), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nrn. 39/78, 39/86-87 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 344. 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 344) für RM 70,00.- (Silber: 700,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018
Memorial: Prof. Dr. jur. Karl Alexander Neumeyer (*München 19.09.1869) und seine Ehefrau Anna Louise Neumeyer, geb. Hirschhorn (*Mannheim 14.01.1879), begingen am 17.07.1941 wegen drohender Deportation in München Suizid. Sein Bruder Dr. Alfred Neumeyer (*München 17.02.1867) und dessen Ehefrau Elise Neumeyer, geb. Lebrecht (*Ulm 1872), konnten im Februar 1941 über Frankreich und Spanien nach Argentinien emigrieren, wo sie 1944 in Colonia Avigdor verstarben; sein Sohn Alfred (Fred) Neumeyer (*München 07.01.1901) konnte 1935 nach den USA emigrieren, wo er am 24.01.1973 in Oakland/California verstarb; sein Sohn Fritz (Frederick) Neumeyer (*München 01.01.1905) konnte im März 1935 nach Schweden (Stockholm) emigrieren. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"; "Biographisches Handbuch der deutschen Emigration nach 1933"; "International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945"]./A.G., 2018
Restituiert an die Erben am 13.01.2020
Bayerisches Nationalmuseum
München
Prinzregentenstraße 3
80538 München
Deutschland