Mänade und Paniske

Befund Rückseite:
Leinwand doubliert, auf der Leinwand oben links ein kreisförmiger Stempel von dem nur noch die Umrandung sichtbar ist, auf dem Keilrahmen oben links Reste eines abgerissenen, viereckigen Aufklebers mit Briefmarkenrand und goldenem Rahmen, oben mittig in Blau „V. 24307“ [diese Nummer befindet sich auch auf dem Gegenstück Inv.Nr. 10909], oben rechts in Rot: „P.M.“, das „M“ von einem weißen Kreidekreuz touchiert, links unten Etikett BStGS aus der NS-Zeit mit Reichsadler auf Kranz mit ausgekratztem Hakenkreuz: "Inv. 10908", darüber „PR“ (Photo Roth), auf der vertikalen Mittelstrebe in Blau: „UXR 3/4m“ (Standort Meiserstraße) und die gleiche Angabe darunter noch mal in Weiß, auf dem Rahmen unten links auf dem Kopf stehend in Blau eine fünfstellige Nummer, vermutlich: „31284“ oder „34284“ (Münchner Nummer). Der Rahmen wurde verkleinert, und auf den Gehrungsschnitten links unten und oben rechts Zeitungspapier angebracht
18. Jahrhundert Venezianisch – o.D.-1935 Galerie Hugo Helbing[1] – 1935-1938 Edith Amalie Weinberger (10.08.1882-14.8.1951) bei Galerie Hugo Helbing lagernd [2] – 09.11.1938/13.03.1941-08.05.1944 Galerie an der Wagmüllerstraße, durch „Arisierung“ der Galerie Hugo Helbing [3] – seit 04.02.1942/08.05.1944 BStGS, erworben von der „Galerie an der Wagmüllerstraße. Inh. Jakob Scheidwimmer, vorm. Hugo Helbing“[4].
[1] Hugo Helbing löste 1935 mit einer Reihe von Kunstwerken seinen Kredit beim jüdischen Bankhaus Herzog & Mayer ab. Niederschrift der Sitzung vom 1.10.1951, Staatsarchiv München (StAM) WB Ia 2973.
[2] 1935 teilen die Geschäftspartner den Kunstbesitz unter sich auf. Vom 30.06.1935 gibt es eine Liste mit den Objekten, die Edith Weinberger aus dem „Bilderkonto der Firma Herzog & Meyer“ übernommen hat. StAM WB ia 2973, Blatt 119f.
[3] Das Auktionshaus Hugo Helbing und seine Kunsthandlung an der Wagmüllerstraße 16 wurden 1938 „arisiert". Am 9. November 1938 erfolgte zwangsweise die Schließung der Firma Hugo Helbing, weil ihr alleiniger Inhaber, Kommerzienrat Hugo Helbing, Jude war. Von der Reichskunstkammer wurde als Treuhänder Max Heiß, Referent für Kunsthandelsfragen beim Landesleiter der Reichskammer für bildende Künste, eingesetzt. Da Heiß keine Versteigerungsgenhemigung bekam, verkaufte er am 13.3.1941 an Jakob Scheidwimmer. Das Auktionshaus läuft dann unter dem Namen „Galerie and der Wagmüllerstr, Inh. Jakob Scheidwimmer, vorm. Hugo Helbing“, vgl. Hopp, Meike: Kunsthandel und Nationalsozialismus: Adolf Weinmüller in München und Wien, Böhlau 2012, S 74-103.
[4] Die Bayerische Staatsgemäldesammlungen (BStGS) kaufen das Bild gemeinsam mit Inv.Nr. 10909 für RM 120. Vgl. M.E. vom 8.5.1944, No VII 16182, in: BStGS, Registratur, Inventarbuch Nr. 10903, Vgl. auch Rechnung vom 2.4.1942, in: Bayerisches Hauptstaatsarchiv (BayHStA), Altregistratur BStGS 7/2, ebenso am 28.04. auf dem Genehmigungsantrag beim Ministerumg, in: BStGS, Registratur Bildakte 10904, und am 8.5.1944 auf der Genehmigung des Ministerums, in: BStGS, Registratur Bildakte 10906, Auslagerung in Ettal [lt Schwaegerl, 1947]
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