Pokal
Darstellung: Zungendekor, Pfeifendekor;
Befund: Auf der Oberseite des Standrings und auf dem Lippenrand: Meisterzeichen (verschlagen) 'IR (ligiert) in Queroval', für Monogrammist IR, die Meisterzeichen "IR" können nicht eindeutig zugeschrieben werden, in Betracht kommen Johannes Raminger (Meister um 1641, gest. 1675) und Jakob Roth (Meister um 1654, gest. 1698); Beschauzeichen (undeutlich) 'Pyr', für Augsburg. Auf der Unterseite des Standrings und auf dem Lippenrand: Tremolierstich. Auf der Unterseite des Standrings: handschriftlich mit roter Farbe "39/51" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018;
Weitere Informationen: Externer Link
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber: zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/89)
1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 39/51.
Provenienzforschung: 1939 von Dina Marx, geb. Strauß (1900 Binswangen - 1941 Kaunas), als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 - zusammen mit BNM Inv.-Nr. 39/89 - an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1067. 1939 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1067) für RM 15,00.- (Silber: 160,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018
Memorial: Leo Heinrich Marx (*Bettingen 05.06.1896) war von April 1933 bis November 1935 im Konzentrationslager Dachau und von Juni 1938 bis April 1939 im Konzentrationslager Oranienburg-Sachsenhausen inhaftiert; im Juni 1939 konnte er von Bremen aus auf dem Lloyddampfer »Gneisenau« nach Shanghai emigrieren; nach Remigration im Dezember 1948 verstarb er am 05.07.1972 in Saarbrücken. Seine Ehefrau Dina Marx, geb. Strauß (*Binswangen 03.02.1900), wurde zusammen mit ihren beiden Söhnen Gert Marx (*Augsburg 21.05.1932) und Joel Marx (*München 30.01.1939) am 20.11.1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25.11.1941 im Fort IX ermordet; Friedrich Strauß (*Binswangen 25.06.1890), der Bruder von Dina Marx, wurde am 02.04.1942 von Augsburg aus in die »Judensiedlung Milbertshofen« und von dort aus am 04.04.1942 in das Konzentrationslager Piaski deportiert, wo er zu unbekanntem Zeitpunkt ermordet wurde; Amalie Else Leyems, geb. Marx (*Bettingen 29.12.1892), die Schwester von Leo Marx, und ihr Ehemann Wilhelm Leyems konnten nach England emigrieren. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"; Online-Gedenkbuch der Erinnerungswerkstatt Augsburg: Externer Link Edgar Schwer, Schicksalswege ? Lebenswege Schmelzer jüdischer Familien, in: Schmelzer Heimathefte 26/2014, Mainz 2014, S. 149?165.]./A.G., 2019;
Restituiert im März 2019
Bayerisches Nationalmuseum
München
Prinzregentenstraße 3
80538 München
Deutschland