Fundmeldung | Sammelobjektgruppe
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539137
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Beschreibung
Der Wiener Gemeinderat hat am 29. April 1999 beschlossen, Kunst- und Kulturgegenstände, die während der NS-Zeit von Museen, Bibliotheken, Archiven und Sammlungen der Stadt Wien durch Ankauf oder Widmung erworben wurden und als bedenkliche Erwerbungen (Raub, Beschlagnahme, Enteignung etc.) einzustufen sind, an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger zu restituieren. In den Museen der Stadt Wien befinden sich Objekte, die die Städtischen Sammlungen in der NS-Zeit zum Teil vom Hauptsitz der "Vugesta" (Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo) in Wien 1, Bauernmarkt 24, zum Teil von der Möbelverwertungsstelle der Vugesta in Wien 2, Krummbaumgasse 8, erwarben. Die Vugesta "verwertete" vom Zeitpunkt ihrer Errichtung im Frühherbst 1940 bis zum Kriegsende das Umzugsgut von 5.000 bis 6.000 und die Wohnungseinrichtungen von mindestens 10.000 geflüchteten oder deportierten jüdischen Familien. In den Unterlagen der Museen der Stadt Wien über diese Erwerbungen findet sich zumeist die Eintragung "Ankauf bei der Vugesta" oder "Ankauf von der Gestapo aus im Ausbürgerungsverfahren beschlagnahmten Sachwerten", aber nie der Name ehemaliger Eigentümer. Die Städtischen Sammlungen Wien erwarben in der NS-Zeit bei der Versteigerungsanstalt Dorotheum Objekte, deren ursprüngliche Eigentümer nicht eruiert werden konnten. Die Museen der Stadt Wien veröffentlichen diese Liste, weil anzunehmen ist, dass ein Teil der Objekte infolge von nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen versteigert wurde und an die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechtsnachfolger zu restituieren ist. Weitere Erwerbungen wurden aus dem Kunsthandel und aus Antiquariaten vorgenommen, außerdem erhielten die Sammlungen Widmungen von öffentlichen Stellen sowie Ankäufe und Spenden von Juliuis Fargel (1938–1945). Es ist anzunehmen, dass auch ein Teil dieser Objekte aufgrund nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen über den Kunsthandel, Antiquariate und öffentliche Stellen in den Besitz der Museen der Stadt Wien gelangten. Fargel arbeitete gleichzeitig als Schätzmeister für Gemälde bei der Vugesta (Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo) sowie als Gemälderestaurator für die Städtischen Sammlungen. Es gibt Indizien dafür, dass ein Teil jener Objekte, die Fargel den Städtischen Sammlungen verkaufte oder spendete, zuvor Juden entwendet worden waren. Die Museen der Stadt Wien bitten darum, zweckdienliche Mitteilungen über die Herkunft der angeführten, von der Vugesta, dem Dorotheum, aus dem sonstigen Kunsthandel, aus Antiquariaten, von öffentlichen Stellen sowie von Julius Fargel erworbenen Objekte und über deren ehemalige Eigentümer bzw. heutige Anspruchsberechtigte an die Restitutionsbeauftragten der Museen der Stadt Wien zu richten. Quelle: www.wienmuseum.at.
Kontakt
Wien Museum
Karlsplatz
A-1040 Wien
Österreich
Fax
0043 1 505 8747 - 7201
Homepage
Ansprechpartner:in
Mag. Gerhard Milchram
Position
Restitutionsbeauftragter der Stadt Wien
Tel
+43-664-882 938 81
Ansprechpartner:in
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