Suchmeldung | Einzelobjekt
Allegorie der Besonnenheit / „La Prudenza“
Lost Art-ID
596679










Künstler:in
Gai, Antonio
Geburt
03.05.1686, Venedig
Tod
04.06.1769, Venedig
Titel
Allegorie der Besonnenheit / „La Prudenza“
Datierung
1733/1735
Objektart
Objektgruppe
Material / Technik
Marmor
Abmessungen
H 120 cm ( geschätzt), mit Sockel 205 cm
Beschreibung
Eine stehende, weibliche Figur in antikischem, faltenreichem Gewand und einer kleinen Kopfbedeckung auf einem etwa tischhohen, massivem intarsiertem mit farbigen Marmorplatten Sockel; ihr rechter, herunterhängender, nackter Arm hebt das dünne Gewand unter dem sich das rechte Knie deutlich abzeichnet leicht an. In der Linke Hand hält sie einen länglichen Gegenstand (wahrscheinlich einen Spiegel, s.: Cesare Ripa: Iconologia, Roma 1603, S. 416-18), den sie fest ins Auge nimmt.
Provenienz
Seit mindestens 1736 zusammen mit dem Pendant „Allegorie der Stärke“ in den Inventaren der Sammlung des General-Feldmarschalls in venezianischen Diensten Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747) in Venedig nachweisbar, offensichtlich von diesem bei dem Künstler in Auftrag gegeben und 1733/35 bezahlt; zu einem nicht exakt nachprüfbaren Zeitpunkt in der „Camera rossa“ und 1737 in dem Audienzzimmer des von dem Generalfeldmarschall bewohnten venezianischen Palazzo Loredan (später genannt: dell’Ambasciatore) am Canal Grande; im Februar 1739 in das von dessen Neffen Adolf Friedrich von der Schulenburg (* 1685, † 1741) bewohnte Familienpalais in der Berliner Wilhelmstraße verbracht; nach dessen Tod in der Schlacht von Mollwitz in Besitz von dessen Bruder Friedrich Christian (* 1684, † 1765); Fideikommiss Matthias Johann von der Schulenburg; zum Zeitpunkt der Erstellung des gedruckten Inventars Berlin/Hehlen (um 1750[?]) in Berlin; durch Erbfolge in den Wolfsburger Zweig der Familie von der Schulenburg; bis 1942 Schloss Wolfsburg (bis 1932 Landkreis Gardelegen, Provinz Sachsen; danach Landkreis Gifhorn, Provinz Hannover; heute Stadt Wolfsburg); danach verbracht in das neuerbaute Schloss Neumühle bei Tangeln, Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel; wohl 1945 bei der Flucht der Familie von der Schulenburg dort zurückgelassen und vermutlich „in den Nachkriegswirren 1945 zerstört“ (Hammerschmidt 2001, ohne Nachweis) oder abtransportiert. Zuletzt nachgewiesen durch Photo in Schloss Neumühle 1945, Standort: „Bibliothek Erdgeschoß“.
Verlustgeschichte
Literatur / Quelle
Dokumentiert in der Sammlung des Feldmarschalls M. J. von der Schulenburg und seiner Erben in Venedig und Berlin durch eine Vielzahl von Inventaren und andere zeitgenössische Quellen; unbezeichnete Inventarliste von Schloß Wolfsburg, Winter 1889, Wolfsburg, Hausarchiv der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg, 659; Binion, A.: La galleria scomparsa del maresciallo von der Schulenburg, Milano 1990, S. 126; Bacchi, A. (Hg.): La scultura a Venezia da Sansovino a Canova, Milano 2000, S. 737/38; Hammerschmidt, G. (i. A. der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg): Das Schicksal des Kunst- und Kulturgutes von Schloss Wolfsburg-Neumühle im Altmarkkreis Salzwedel ab dem Zeitpunkt des Erlasses der Provinzialverwaltung Sachsen, Stand: November 2001 (Maschinenschrift, Nov. 2001, Hausarchiv der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg), 05.074 003; Benuzzi, F.: Antonio Gai (1686-1769), tesi di dottorato di ricerca in Storia antica e archeologia. Storia dell’arte: Università Ca'Foscari Venezia. Scuola Dottorale di Ateneo/Graduate School, 2012-2013, S. 28, 64, 69, 120, 178 (dat. zw. 1731-35); Benuzzi, F.: Uno scultore veneziano del Settecento e le sue commissioni europee. L’esempio di Antonio Gai, in: Ateneo Veneto 200, 3. Ser., Nr. 12/I, 2013, S. 343-53, 344/45; Benuzzi, F.: Committenze europee di scultura veneziana nel Settecento. Una panoramica e alcune ipotesi di lavoro, in: RIHA Journal 101, 2014, o. P. (11), unter Nr. [7]; Guerriero, S.: Sculpteurs venitiens pour les cours et les collectionneurs d'Europe, in: Loisel, C. (Hg.in): Éblouissante Venise. Venise, les arts et l’Europe au XVIIIe siècle, Ausst.-kat. Paris, Grand Palais [2018], S. 160-66, 163-65; Krellig, H.: After 1716: Strategies of Fame and Signs of Gratitude in the Republic of Venice, in: Οθωμανικη Αυτοκρατια και Βενετια.Η πολιοϱχια της Κεϱχυϱας απο Οθωμανους το 1716 / The Ottoman Empire and Venice. The Ottoman Siege of Corfu in 1716. International scientific congress, Corfu, 21–23 October 2016, Hg.: N. E. Karapidakis und A. D. Nikiforou, Municipitality of Corfu. Regional Union of Municipalities of Ionian Islands, Corfu/Κεϱκυρα 2019, S. 239–80, 477–84, hier: 269/70; Krellig, H.: „Adhuc viventi“. Francesco Morosini e Matthias Johann von der Schulenburg – Strategie di glorificazione di due uomini di guerra del tardobarocco veneziano, in Tagungsband: La „splendida“ Venezia di Francesco Morosini (1619–1694). Cerimoniali, Arte, Cultura: Fondazione Giorgio Cini, Venedig, in Vorbereitung zur Veröffentlichung.
Veröffentlicht seit
Ansprechpartner:in
Permalink auf diese Seite