Apoll; aus der Folge „ovidischer“ Figuren auf hohem Postament




Der Gott Apoll steht auf einer quadratischen Plinte. Hinter ihm ein Baumstumpf, der als Brandstütze diente. In der linken Hand hält er die Lyra, der rechte Arm ist diagonal vom Körper weggestreckt. Der Kopf ist nach links geneigt. Der Körper des Gottes scheint im Brand insgesamt ein wenig nach links gesunken zu sein. Ein Lorbeerkranz schückt das Haupt. Als Kleidung dient dem Gott ein blumengemusterter Umhang, der durch einen Gurt gehalten wird, und Rücken, einen Oberarm sowie Teile der Hüfte bedeckt.
Diese, wie auch die anderen Figuren der Serie aus den 1740er Jahren, ist mit ihrer quadratischen Plinte auf ein hohes Postament gesetzt worden. Über einem abgetreppten Sockel werden die Kanten von vier Volutenspangen eingefasst. Das Postament verjüngt sich nach oben. Die vier Seiten sind mit Reliefs verziert, die eine Schleife und verschiedene florale Ornamente und Musikinstrumente erkennen lassen. Modell: Johann Friedrich Eberlein.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Archiv der Porzellansammlung, Probedrucke, Blatt 49, a (Porzellansammlung Gustav von Klemperer, Dresden 1928). Das hier genannte, auf diesem Probedruck zum Katalog der Porzellansammlung Gustav von Klemperer abgebildete Objekt ist nicht im Katalog von 1928 aufgeführt.
Archiv der Porzellansammlung, Archivnummer GN_A_4_d, Aufnahme von Fritz Fichtner im Johanneum Dresden, Oktober 1939;
Vgl. Katharina Christiane Herzog, Mythologische Kleinplastik in Meißener Porzellan 1710-1775. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Passau. Zürich, Juni 2012, S. 18-17, Kat.-Nr. 12, Tafel 3. Dort weitere Literatur und Vergleichstücke.
[1] Anette Loesch, Das Schicksal der Porzellansammlung Gustav von Klemperers, in: Beiträge öffentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgütern aus ehemaligem jüdischen Besitz, bearb. von Ulf Häder (= Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Bd. 1), Magdeburg 2001, S. 56-77; Andreas Graul, Gustav und Victor von Klemperer. Eine biographische Skizze (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Bd. 2), Leipzig 2005; Sabine Rudolph, Restitution von Kunstwerken aus jüdischem Besitz. Dingliche Herausgabeansprüche nach deutschem Recht (= Schriften zum Kulturgüterschutz / Cultural Property Studies), Berlin 2007; [2] Rudolph 2007, S. 41-47, hier S. 41; Amtsgericht Dresden, Nachlassakte Gustav von Klemperer, Einantwortungsurkunde des Zivilgerichts für Inner-Prag, 30.06.1927; [3] SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/1, Bl. 1-2, Fritz Fichtner (Direktor der Porzellansammlung) an Ministerium für Volksbildung, 01.12.1938; [4] SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/1, Bl. 5, (nachrichtlich) Fritz Fichtner, 02.12.1938, entspricht der Anlage zu Bl. 4, Fritz Fichtner an Ministerium für Volksbildung, 03.12.1938. Das Objekt ist u.a. aufgeführt in folgender Quelle: Archiv der SKD, 02/GD 804, Bl. 198-213, Anlage zum gedruckten Katalog der Porzellansammlung Klemperer (Nicht im Katalog verzeichnete Porzellane), undat., hier Bl. 204. Diese Auflistung der nicht im Katalog (Porzellansammlung Gustav von Klemperer, Dresden 1928) verzeichneten Porzellane entstand nach der im November 1938 erfolgten „Sicherstellung“ der Gegenstände in der Villa von Klemperer, aber sicher vor dem 20.02.1939; vgl. SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/1, Bl. 65, Fritz Fichtner (Direktor der Porzellansammlung) an Ministerium für Volksbildung, 20.02.1939. [5] Rudolph 2007, S. 45; [6] SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/2, Bl. 1, Reichsministers der Finanzen an Oberfinanzpräsident Dresden, 04.01.1943; ebd., Bl. 10, Oberfinanzpräsident Dresden an Reichsstatthalter Sachsen, 14.01.1943. Speziell bei diesem Porzellan ist unsicher, ob es überhaupt wie die anderen zur Sammlung von Klemperer gehörenden Stücke kriegsbedingt ausgelagert wurde, denn es ist nicht in den Unterlagen zur kriegsbedingten Auslagerung der Sammlung Klemperer aufgeführt; vgl. Archiv der Porzellansammlung, Verzeichnis der außerhalb von Dresden geborgenen Kunstwerke, Klemperer Glas und Porzellan ohne Kunstwert (Porz. Gal. Kl. II), unpag. Zur Auslagerung vgl. u.a. auch SächsStA-D, 10701 Staatskanzlei, Nr. 320/35 (u.a. Schloss Schleinitz) sowie Nr. 320/38 (Schloss Reichstädt). Vgl. ebenso Archiv der Porzellansammlung, Verzeichnis der außerhalb von Dresden geborgenen Kunstwerke, unpag. Zur Auslagerung nach Schloss Rammenau vgl. u.a. SächsStA-D, 10701 Staatskanzlei, Nr. 320/34 sowie Nr. 320/35.
Katalog | catalogue: Externer Link