Suchmeldung | Einzelobjekt
August der Starke
Lost Art-ID
596687

Künstler:in
Unbekannt (Deutsch)
Titel
August der Starke
Datierung
1697 oder 1706/1709
Objektart
Objektgruppe
Material / Technik
Öl : Leinwand / gemalt
Abmessungen
ca. 153 x 119 cm oder ca. 85 x 68 cm (Maße aus den historischen Inventaren extrapoliert; sie können ein beträchtliches Maß an Diskrepanz zu den wirklichen Maßen des Gemäldes aufweisen.)
Beschreibung
Halbfigur eines jüngeren Mannes mit schwarzer Perücke, in dunkler glänzender Rüstung mit vergoldeten Nieten, darunter ein helles, hochgeschlossenes, weißes Hemd mit Latz; Figur leicht nach links gedreht, den rechten Arm zur Seite abgespreizt, der linke Arm auf einem mit [laut Auskunft Hammerschmidts] farbigen Straußenfedern geschmückten Helm aufgestützt; über der linken Schulter eine breite Schärpe. Auf der oberen linken Bildecke öffnet sich ein mit Goldborte geschmückter Vorhang, auf der rechten, oberen Bildecke ein Ausblick auf eine dörfliche Landschaftsszene im Stile altdeutscher Malerei mit einem rietgedeckten Gehöft, einem an einem Reiter in einem mit Rondell, auf dem eine Säule steht, gestaltetem Garten und einem spärlich belaubtem Baum, unter dem ein trabender Hirsch oder ein Einhorn(?) zu sehen ist.
Der Dargestellte ist ohne Insignien der polnischen Königskrone gezeigt, die Rüstung ist vielleicht ein Hinweis auf die Teilnahme am „Großen Nordischen Krieg“, in dem auch Matthias Johann von der Schulenburg in seinen Diensten war.
Die Gemälde aus den Beständen des Feldmarschalls Matthias Johann von der Schulenburg waren nach heutigem Stand des Wissens auf der Rückseite wortgleich oder annähernd wortgleich zu den Einträgen in seinen Inventaren beschriftet. Bei Restaurierungen können diese Beschriftungen aber zumindest teilweise entfernt worden sein.
Der Dargestellte ist ohne Insignien der polnischen Königskrone gezeigt, die Rüstung ist vielleicht ein Hinweis auf die Teilnahme am „Großen Nordischen Krieg“, in dem auch Matthias Johann von der Schulenburg in seinen Diensten war.
Die Gemälde aus den Beständen des Feldmarschalls Matthias Johann von der Schulenburg waren nach heutigem Stand des Wissens auf der Rückseite wortgleich oder annähernd wortgleich zu den Einträgen in seinen Inventaren beschriftet. Bei Restaurierungen können diese Beschriftungen aber zumindest teilweise entfernt worden sein.
Provenienz
Laut Familientradition aus der Sammlung des General-Feldmarschalls in venezianischen Diensten Feldmarschalls Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747), diesem geschenkt von August dem Starken; seit mindestens 1736, wenn nicht bereits vor 1723 in seiner Sammlung (Der Feldmarschall Matthias Johann von der Schulenburg besaß zwei Porträts König Augusts des Starken. Wenn die Familientradition richtig ist, muss es sich bei diesem Gemälde um das als Halbfigur beschriebene, größere der beiden Bildern gehandelt haben, da das andere regelmäßig als „mit Hut mit weißem Federbusch beschrieben wird“; eines der beiden Bilder ging 1774 an den Hehlener Zweig der Familie von der Schulenburg); noch bei dessen Tod in Verona am 14. 3. 1747, im August 1747 in der „Camera Scura“ in dem von ihm lange Zeit bewohnten Palazzo Loredan (später genannt „dell’Ambasciatore“) in Venedig inventarisiert; dann in das schulenburgsche Familienpalais in der Berliner Wilhelmstraße verbracht; Fideikommiss Matthias Johann von der Schulenburg; durch Erbtrennung in den Wolfsburger Zweig der Familie von der Schulenburg; Schloß Wolfsburg (bis 1932 Landkreis Gardelegen, Provinz Sachsen; danach Landkreis Gifhorn, Provinz Hannover; heute Stadt Wolfsburg); 1942 nach Abgabe der Wolfsburg durch die in das neuerbaute Schloss Neumühle bei Tangeln, Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedelverbracht, dortiger ehemaliger Standort: Halle, 2. Obergeschoß; 1945 Zurücklassung bei dem fluchtartigen Verlassen von Schloß Neumühle vor der Übernahme durch die Rote Armee; Schloss Neumühle wurde der Sowjetischen Besatzungszone zugeordnet und enteignet; Verbleib unbekannt
Verlustgeschichte
Literatur / Quelle
Mit großer Wahrscheinlichkeit eines der in der Sammlung des Feldmarschalls M. J. von der Schulenburg und seiner Erben in Venedig und Berlin durch eine Vielzahl von Inventaren und andere zeitgenössische Quellen dokumentierten Werke; Inventarliste zum Fideikommiss Friedrich Gebhard Werner von der Schulenburg-Wolfsburg, 7. 8. 1860, Hausarchiv der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg, 1169, unter Teil B „Verzeichnis …“, S. 269 („Neuer Flügel, untere Etage“); Hammerschmidt, G. (i. A. der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg): Das Schicksal des Kunst- und Kulturgutes von Schloss Wolfsburg-Neumühle im Altmarkkreis Salzwedel ab dem Zeitpunkt des Erlasses der Provinzialverwaltung Sachsen, Stand: November 2001 (Maschinenschrift, Nov. 2001, Hausarchiv der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg), S. 06.50, lfde. Nr. 06.089 001.
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