Friedrich Wilhelm I., gen. der „Soldatenkönig“ (* 1713, † 1740)
Stehende Figur mit ausgeprägtem Bauch in Dreiviertelprofil, das Gesicht leicht zum Betrachter gedreht, gekleidet in eine Rüstung mit einer Ordensschärpe, links am Gürtel ein Degen tragend, die rechte Hand in Hüfthöhe auf die Schärpe stützend, die linke in die Seite gestemmt; rechts im Hintergrund eine Schlacht, links im Vordergrund „liegt sein Hermelinpelz auf einem Hocker oder Stuhl.“ „Die Hosenbeine seiner Lederhose stecken in bequemen Stiefeln. […] In der Rechten Hand hält er den Fürstenstab.“ (Hammerschmidt 2001).
Es handelt sich um eine Variante des berühmten Porträts des Königs von Antoine Pesne, welches sich heute im Schloss Charlottenburg befindet (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), GK I 1173), und auf etwa 1733 datiert wird, wobei die Haltung der linken Hand verändert worden ist.
Die Gemälde aus den Beständen des Feldmarschalls Matthias Johann von der Schulenburg waren nach heutigem Stand des Wissens auf der Rückseite wortgleich oder annähernd wortgleich zu den Einträgen in seinen Inventaren beschriftet. Bei Restaurierungen können diese Beschriftungen aber zumindest teilweise entfernt worden sein.
Alter Familienbesitz; mit einiger Sicherheit das seit 1736 in der Sammlung des General-Feldmarschalls in venezianischen Diensten Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747) nachweisbare Gemälde, der dieses und sein Pendant, das Porträt der Gemahlin des Königs, gemalt von Antoine Pesne, von diesem als Geschenk erhalten hatte; bis zur Auflösung seiner italienischen Haushalte nach seinem Tod in dem von ihm bewohnten Palazzo Loredan, am Canal Grande, Venedig; Fideikommiss Matthias Johann von der Schulenburg; durch Erbteilung nach 1775 in den Wolfsburger Zweig der Familie von der Schulenburg; vor 1942 Schloß Wolfsburg (bis 1932 Landkreis Gardelegen, Provinz Sachsen; danach Landkreis Gifhorn, Provinz Hannover; heute Stadt Wolfsburg); danach verbracht in das neuerbaute Schloss Neumühle bei Tangeln, Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel, dortiger ehemaliger Standort: „Halle, 2. Obergeschoß“.
Zuletzt durch historisches Photo in Schloss Neumühle dokumentiert; 1945 Zurücklassung bei dem fluchtartigen Verlassen von Schloß Neumühle vor der Übernahme durch die Rote Armee; Schloss Neumühle wurde der Sowjetischen Besatzungszone zugeordnet und enteignet; Verbleib unbekannt