Königin Sophie Dorothea von Hannover, Gemahlin von König Friedrich Wilhelm I. in Preußen (* 1687, † 1757)

Ganzfiguriges Porträt einer Dame in Staatsrobe mit einer aufwendigen, gestickten floralen Bordüre, frontal gesehen, den Kopf leicht nach links gedreht, den rechten Arm wie auf einer Armlehne liegend, mit der linken Hand schräg nach unten zeigend;
Hammerschmidt 2001 beschreibt:
„Das Bild zeigt eine Frau in ‚reiferen‘ Jahren. Sie trägt kostbare Robe. Im Haar stecken jeweils 2 Haarspangen mit je 3 großen Edelsteinen, jeder Stein wird von zahlreichen Diamanten eingefaßt. Den Hals schmückt eine kostbare Goldkette mit wertvollen Edelsteinen. Das Abendkleid zeigt am Brustausschnitt, an den Enden der kurzen Ärmel und am unteren Rand des Glockenkleides kunstvoll gearbeitete Blumenmotive, die an den genannten Stellen zueinander in Verbindung stehen. Diese kostbare Arbeit erscheint sehr plastisch und ähnelt in der Technik der sogenannten Kurbelarbeit. Um ihre Schultern hängt ein Umhang aus Hermelinpelz. Links im Bild ist die Fürstenkrone zu sehen.“
Die Gemälde aus den Beständen des Feldmarschalls Matthias Johann von der Schulenburg waren nach heutigem Stand des Wissens auf der Rückseite wortgleich oder annähernd wortgleich zu den Einträgen in seinen Inventaren beschriftet. Bei Restaurierungen können diese Beschriftungen aber zumindest teilweise entfernt worden sein.
Alter Familienbesitz; mit einiger Sicherheit das seit 1736 in der Sammlung des General-Feldmarschalls in venezianischen Diensten Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747) nachweisbare Gemälde, anfertigt als Pendant zu dem von dem König als Geschenk erhaltene Porträt ihres Gemahls König Friedrich Wilhelm I.; bis zur Auflösung seiner italienischen Haushalte nach seinem Tod in dem von ihm bewohnten Palazzo Loredan, am Canal Grande, Venedig; Fideikommiss Matthias Johann von der Schulenburg; durch Erbteilung nach 1775 in den Wolfsburger Zweig der Familie von der Schulenburg; vor 1942 Schloß Wolfsburg (bis 1932 Landkreis Gardelegen, Provinz Sachsen; danach Landkreis Gifhorn, Provinz Hannover; heute Stadt Wolfsburg); danach verbracht in das neuerbaute Schloss Neumühle bei Tangeln, Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel, dortiger Standort: „Halle, 1. Obergeschoß“; 1945 Zurücklassung bei dem fluchtartigen Verlassen von Schloß Neumühle vor der Übernahme durch die Rote Armee; Schloss Neumühle wurde der Sowjetischen Besatzungszone zugeordnet und enteignet; Verbleib unbekannt