Montiertes Ensemble: Juno als Personifikation der Luft
Juno steht auf einem mit Rocaillen verzierten Sockel. Sie hat ihr rechtes Bein vorgestellt. Der Oberkörper ist leicht nach links gedreht. Den linken Arm hat sie vor dem Körper angewinkelt, den rechten vom Körper abgespreizt. In der rechten hand hält sie das Zepter. Sie trägt ein weißes Untergewand und darüber ein mit Schmuckstücken gehaltenes, geblümtes Mantelkleid. Am Boden zu ihrer Rechten ein Pfau. Vor dem Pfau auf dem Boden, wie in Wolken gelagert, ein lachendes Gesicht.
Neben Juno ist eine Deckeldose montiert. Der Deckelrand und der obere Mündungsrand des Korpus sind in Metall gefasst. Auf dem Korpus befinden sich acht (?) plastisch hervortretende, oben abgerundete Felder, in die Blumenmotiver gemalt sind, die wiederum mit Goldornamenten übermalt wurden.Um den Mündungsrand eine chinesisch anmutende Bordüre. Der Deckel ist gleichfalls in radiale Segmente mit Blumenmalerei unterteilt. Oben auf dem Deckel eine plastisch modellierte Blüte.Figur und Dose sind auf einem Bronzerokokosockel mit Porzellanblumen auf Metallstengeln und mit Schilfkolben aus Bronze montiert. Modell: wohl Friedrich Elias Meyer.
Archiv der Porzellansammlung, Archivnummer GN_A_6_c, Aufnahme von Fritz Fichtner im Johanneum Dresden, Oktober 1939;
[1] Anette Loesch, Das Schicksal der Porzellansammlung Gustav von Klemperers, in: Beiträge öffentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgütern aus ehemaligem jüdischen Besitz, bearb. von Ulf Häder (= Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Bd. 1), Magdeburg 2001, S. 56-77; Andreas Graul, Gustav und Victor von Klemperer. Eine biographische Skizze (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Bd. 2), Leipzig 2005; Sabine Rudolph, Restitution von Kunstwerken aus jüdischem Besitz. Dingliche Herausgabeansprüche nach deutschem Recht (= Schriften zum Kulturgüterschutz / Cultural Property Studies), Berlin 2007; [2] Rudolph 2007, S. 41-47, hier S. 41; Amtsgericht Dresden, Nachlassakte Gustav von Klemperer, Einantwortungsurkunde des Zivilgerichts für Inner-Prag, 30.06.1927; [3] SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/1, Bl. 1-2, Fritz Fichtner (Direktor der Porzellansammlung) an Ministerium für Volksbildung, 01.12.1938; [4] SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/1, Bl. 5, (nachrichtlich) Fritz Fichtner, 02.12.1938, entspricht der Anlage zu Bl. 4, Fritz Fichtner an Ministerium für Volksbildung, 03.12.1938. Das Objekt ist u.a. aufgeführt in folgenden zwei Quellen: (1) Archiv der SKD, 02/GD 805, Bl. 144-146, Porzellansammlung [...] von Klemperer (nicht im Katalog verzeichnet), ohne besonderen Kunstwert, Gebrauchsgeschirr, undat., hier Bl. 144, Nr. 7. Diese Auflistung der nicht im Katalog (Porzellansammlung Gustav von Klemperer, Dresden 1928) verzeichneten Objekte, die mit „ohne besonderen Kunstwert“ bzw. als „Gebrauchsgeschirr“ bezeichnet werden, entstand nach der im November 1938 erfolgten „Sicherstellung“ der Gegenstände in der Villa von Klemperer. (2) Archiv der SKD, 02/GD 804, Bl. 198-213, Anlage zum gedruckten Katalog der Porzellansammlung Klemperer (Nicht im Katalog verzeichnete Porzellane), undat., hier Bl. 204. Diese Auflistung der nicht im Katalog (Porzellansammlung Gustav von Klemperer, Dresden 1928) verzeichneten Porzellane entstand nach der im November 1938 erfolgten „Sicherstellung“ der Gegenstände in der Villa von Klemperer, aber sicher vor dem 20.02.1939; vgl. SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/1, Bl. 65, Fritz Fichtner (Direktor der Porzellansammlung) an Ministerium für Volksbildung, 20.02.1939. [5] Rudolph 2007, S. 45; [6] SächsStA-D, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 18834/2, Bl. 1, Reichsministers der Finanzen an Oberfinanzpräsident Dresden, 04.01.1943; ebd., Bl. 10, Oberfinanzpräsident Dresden an Reichsstatthalter Sachsen, 14.01.1943; [7] Archiv der Porzellansammlung, Verzeichnis der außerhalb von Dresden geborgenen Kunstwerke, Klemperer Glas und Porzellan ohne Kunstwert (Porz. Gal. Kl. II), unpag., hier Kiste Nr. 44, Nr. 7. Zur Auslagerung vgl. u.a. auch SächsStA-D, 10701 Staatskanzlei, Nr. 320/35 (u.a. Schloss Schleinitz).
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