Paula Brébion
im Stein links unten Monogramm; 3. Tafel aus der Folge „Le Café Concert“
„Die 1861 in Paris geborene Sängerin und Tänzerin Paula Brébion war einer der Stars der Pariser Cafe-Concerts. Sie trat im ‚Eldorado‘, im ‚Alkazar‘ und in der ‚Scala‘ auf. Der Schriftsteller Goerges Montorgu-eil beschrieb sie als ‚dunkel und kräftig, mit wasserhellen, weit geöffneten Augen und der Lispelstimme eines kleinen Mädchen, wenn sie ihre hübschen Arme wehmütig ausstreckt und unablässig singt: >Ah, how I love the soldiers-boys<. Bereits als 6-jährige trat sie auf der Bühne auf und ihre Mutter, ebenfalls Künstlerin, unterstützte den Kinderstar. Später wurde sie eine der berühmtesten Stars der Pariser Unter-haltungsszene. Doch Toulouse-Lautrec nutzte einen sehr profanen Moment, sie darzustellen. Sie schminkt sich in ihrer Garderobe und trägt gerade ihr Makeup auf: Ihr Zeigefinger und ihre Augenwimpern scheinen sich anzuziehen.“ (UW)
Sammlung Eduard Fuchs von spätestens 1906 bis 1933; 25.10.1933 Beschlagnahmung durch die Gestapo; Versteigerung Auktionshaus C. G. Boerner, Leipzig: am 23.05 und am 24.05.1938 wurde dieses Blatt sowie elf andere Lithographien als Konvolut Nr. 910 angeboten: „Toulouse-Lautrec, H. de. 11 (12) Bl: Paula Brébion. Lithographie Fol. Del. 30“; ersteigert für 150,- RM (Schätzpreis: 150,- RM) von einem bisher unbekannten Kunsthändler oder Sammler Novi (Protokollband der Auktion mit Namen und Preisen ist beim Auktionshaus Boerner, Düsseldorf noch vorhanden); Verbleib unbekannt
Delteil, Loys, Le Peintre-Graveur Illustré X –XI, H. de Toulouse-Lautrec, Paris 1920 (Deltail 27 I); Auktionskatalog 197: Sammlung F. Berlin, C.G. Boerner Leipzig, 1938, S. 43; Adriani, Götz, Toulouse-Lautrec. Das gesamte graphische Werk, Köln (Dumont) 1986, Nr.18, S. 51