Reymannsche Spezialkarte
- Kupferplatten und kaschierte Kreidedrucke (Zweitausgaben)
- Maßstab 1:200 000
Die Reymannsche Spezialkarte geht bis auf das Jahr 1806 zurück, als der Ingenieurgeograph und Plankammerinspektor I.G. Reymann mit der Herausgabe der ersten 6 Blätter begann. Beim Tode Reymanns 1832 waren 139 Blätter erschienen. Das Kartenwerk ging jetzt in den Besitz des Direktors des Trigonometrischen Büros in Oesfeld über, die Fortführung übernahm Prof. Berghaus im Jahre 1836. 1846 wurde das Kartenwerk an den Verlag Karl Flemming in Glogau verkauft. Die Bearbeitung besorgte Fr. Handtke. Der Umfang des Werkes stieg auf 405 Blätter. Im Jahre 1874 kaufte der preußische Generalstab die Karte an und beschloss, sie auf 796 Blätter zu erweitern. Die Erweiterung wurde nur zum Teil fertiggestellt. Im Jahre 1908 wurde die Neubearbeitung der Karte eingestellt, sie umfasste nunmehr 526 Blätter.
Die Reymannsche Spezialkarte ist in einfacher normaler Kegelprojektion entworfen. Die Projektion ist weder winkel- noch flächentreu, sie ist längentreu im Mittelparallel und in den Meridianen. Die Karte ist keine Gradabteilungskarte, die Blätter sind rechteckig im Format 231,8 x 339,7 mm bzw. 46,4 x 67,9 km. Die Blattränder sind daher nicht nach geographisch Nord orientiert.
Die Reymannsche Spezialkarte wurde einfarbig schwarz ausgeführt, die Höhendarstellung erfolgte durch Schraffen in senkrechter Beleuchtung. Die Darstellung des Karteninhalts hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert, die späteren Blätter sind in der Darstellung den Signaturen der Messtischblätter und der Karte 1:100 000 angeglichen worden. Das für die damalige Kriegsführung bedeutsame Verkehrsnetz ist vollständig dargestellt. Alle Kartenblätter sind in Kupfer gestochen. Die Grenzdarstellungen wurden oft durch Handkolorit hinterlegt.
Thüringer Landesvermessungsamt
99086 Erfurt
Deutschland