St. Gregorius Nazianzenus

Der Heilige in weißer Bischofstracht, auf einer Wolke stehend und zurückgebeugt, stößt dem geflügelten Teufel die Spitze seines Krummstabes ins Gesicht, so dass die Funken sprühen und der Dämon, mit einem Fuß auf den Wolken stehend, zurücktaumelt. Darüber fliegt ein Engel mit Namensband. Einer von fünf Entwürfen für die Deckengemälde der heute nicht mehr existierenden Jesuitenkirche Carolus Borromeus in Antwerpen.
Erwerbung Herzog Ernsts II. von Sachsen-Gotha-Altenburg 1802 von François Xavier de Burtin, Brüssel (vgl. Akte 126); vor 1826 in der Kunstkammer (vgl. Inventar 1826). Die Ölskizze gehörte zu den Kunstsammlungen des früheren Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha. Im Verfahren der Auflösung des Hausvermögens der herzgl. Familie wurde im Jahre 1928 die 'Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'sche Stifung für Kunst und Wissenschaft' als selbstständige juristische Person mit Sitz in Gotha errichtet. Zum Vermögen dieser Stiftung gehörte unter anderem die Sternwarte und das Museum nebst Gebäuden in Gotha, die Bibliothek und die wissenschaftlichen- und Kunstsammlungen; 1935 im Herzoglichen Museum, Oberlichtsaal 2, ausgestellt (Akte 3405); 31.5.1935 im Verzeichnis national wertvoller Kunstdenkmäler (ThHStAWeimar, C1624, fol. 68, 131). Während des Krieges wurde das Bild von Rubens mit weiteren Teilen der wissenschaftl. - und Kunstsammlungen nach Coburg ausgelagert (1943 noch in Reinhardsbrunn - vgl. Katalog 1943, Bl. 44; lt.Übergabeprotokoll im März 1945 nach Coburg ausgelagert) und kam von dort nicht zurück. Später wurde bekannt, daß die frühere Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha vom Auslagerungsort Kunstgegenstände entfernt und verkauft haben soll. Da es sich um keinen Privatbesitz sondern um Stiftungseigentum handelt, sind diese Verkäufe unrechtmäßig.
Die DDR hatte gegenüber den USA mit Note vom 14.3.78 die Aufnahme von Verhandlungen vorgeschlagen. 1979 übergab die DDR eine Aufstellung von Kulturgütern, die sich in den USA befanden. Lt. Walter Robinson, Boston Globe, wurde dieses Werk nach Kriegsende an die Silberman Galleries, New York, verkauft (diese Galerie war auch in den Fall 'Lady Foster' der Kunstsammlungen Weimar verwickelt).
Heutiger Standort: Albright-Knox Art Gallery, Buffalo/USA; briefl. Mitteilung v. 05.09.1967 durch A.M.C. Driessen-Deelen an die Institution enthält den Hinweis: '1952 aus der Gotha-Sammlung gekauft .. mit Hilfe des George B. Matthews Income Fund'; Ankauf über den Kunsthandel E. & A. Silberman, New York.
Stiftung Schloss Friedenstein
Gotha
Schlossplatz 1
99867 Gotha
Deutschland