Suchmeldung | Einzelobjekt
Vertumnus
Lost Art-ID
596682


















Künstler:in
Gai, Antonio
Geburt
03.05.1686, Venedig
Tod
04.06.1769, Venedig
Titel
Vertumnus
Datierung
1730-31/1735
Objektart
Objektgruppe
Material / Technik
Carrara-Marmor
Abmessungen
H 120 cm (geschätzt), mit Sockel 205 cm
Beschreibung
Eine stehende männliche Götterfigur mit kurzem, krausen Haar auf einem tischhohen, mit farbigen Marmorplatten intarsiertem Sockel; der muskulöse Oberkörper und der linke Arm frei, die rechte Hand ein antikisches, faltenreiches Gewand halten, von dem ein Teil über der rechten Schulter liegt. Die gebeugte linke Hand hält einen Gegenstand, wahrscheinlich wie für die Darstellung der ursprünglich etruskischen Gottheit in späteren Zeiten üblich ein Fruchtgebinde, an die Hüfte.
Provenienz
1731 von dem Feldmarschall in venezianischen Diensten Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747) bei dem Künstler erworben; seit mindestens 1736 zusammen mit zwei allegorischen Figuren desselben Meisters in den Inventaren von dessen Sammlung in Venedig nachweisbar, zu einem nicht exakt nachprüfbaren Zeitpunkt in der „Camera rossa“ und 1737 in dem Audienzzimmer des von dem Generalfeldmarschall bewohnten venezianischen Palazzo Loredan (später genannt: dell’Ambasciatore) am Canal Grande; im Februar 1739 in das von dessen Neffen Adolf Friedrich von der Schulenburg (* 1685, † 1741) bewohnte Familienpalais in der Berliner Wilhelmstraße verbracht; nach dessen Tod in der Schlacht von Mollwitz in Besitz von dessen Bruder Friedrich Christian (* 1684, † 1765); Fideikommiss Matthias Johann von der Schulenburg; zum Zeitpunkt der Erstellung des gedruckten Inventars Berlin/Hehlen (um 1750[?]) in Berlin; durch Erbfolge in den Wolfsburger Zweig der Familie von der Schulenburg; bis 1942 Schloss Wolfsburg (bis 1932 Landkreis Gardelegen, Provinz Sachsen; danach Landkreis Gifhorn, Provinz Hannover; heute Stadt Wolfsburg); danach verbracht in das neuerbaute Schloss Neumühle bei Tangeln, Gemeinde Beetzendorf im Altmarkkreis Salzwedel; wohl 1945 bei der Flucht der Familie von der Schulenburg dort zurückgelassen und vermutlich „in den Nachkriegswirren 1945 zerstört“ (Hammerschmidt 2001, ohne Nachweis) oder abtransportiert. Zuletzt nachgewiesen durch Photo in Schloss Neumühle 1945, Standort: „Bibliothek Erdgeschoß“.
Verlustgeschichte
Literatur / Quelle
Dokumentiert in der Sammlung des Feldmarschalls M. J. von der Schulenburg und seiner Erben in Venedig und Berlin durch eine Vielzahl von Inventaren und andere zeitgenössische Quellen; unbezeichnete Inventarliste von Schloß Wolfsburg, Winter 1889, Wolfsburg, Hausarchiv der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg, 659; Binion, A.: La galleria scomparsa del maresciallo von der Schulenburg, Milano 1990, S. 126; Hammerschmidt, G. (i. A. der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg): Das Schicksal des Kunst- und Kulturgutes von Schloss Wolfsburg-Neumühle im Altmarkkreis Salzwedel ab dem Zeitpunkt des Erlasses der Provinzialverwaltung Sachsen, Stand: November 2001 (Maschinenschrift, Nov. 2001, Hausarchiv der Grafen von der Schulenburg-Wolfsburg), 05.074 003; Benuzzi, F.: Antonio Gai (1686-1769), tesi di dottorato di ricerca in Storia antica e archeologia. Storia dell’arte: Università Ca'Foscari Venezia. Scuola Dottorale di Ateneo/Graduate School, 2012-2013, S. 28, 64, 69, 120, 178 (dat. zw. 1731-35); Benuzzi, F.: Uno scultore veneziano del Settecento e le sue commissioni europee. L’esempio di Antonio Gai, in: Ateneo Veneto 200, 3. Ser., Nr. 12/I, 2013, S. 343-53, 344/45; Benuzzi, F.: Committenze europee di scultura veneziana nel Settecento. Una panoramica e alcune ipotesi di lavoro, in: RIHA Journal 101, 2014, o. P. (11), unter Nr. [7]; Guerriero, S.: Sculpteurs venitiens pour les cours et les collectionneurs d'Europe, in: Loisel, C. (Hg.in): Éblouissante Venise. Venise, les arts et l’Europe au XVIIIe siècle, Ausst.-kat. Paris, Grand Palais [2018], S. 160-66, 163-65
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