Wochenterrine auf Korofüßen und Untersatz




Por. 384 a/f (Mannheimer)
346 (?) (Muller & Cie)
aus Sechs Teile aus einem Frühstücksservice: bestehend aus Teekanne mit Deckel, Rahmtopf mit Deckel, zwei übereinstimmenden gedeckelten Wochenterrinen mit Untersätzen, einer gedeckelten Wochenterrine auf drei Füßen mit Untersatz und einem henkellosen Koppchen mit Untertasse. Die Teekanne in gedrückter, nach oben stark verjüngter Kugelform, mit Ringfuß, wulstförmiger Mündung, steilem geschwungenem Ausgußrohr, S-förmigem Volutenhenkel, hochgewölbtem Deckel mit flachem Rand und zugespitztem Pilzknauf. Der Rahmtopf in bauchiger Form mit flachem Boden, drei Klauenfüßen, Wulstrand, S-förmig geschwungenem Volutenhenkel und versenktem, flach gewölbtem Deckel mit abgeschrägtem Pilzknauf. Die beiden gleichartigen Wochenterrinen mit gerader, unten eingezogener Wandung, Ringfuß, zwei dreifach geknickten Vierkanthenkeln und flach gewölbtem, übergreifendem Deckel mit drei traubenförmigen Knäufen als Füßen. Die Untersätze in Form von Untertassen mit Ringfüßen: Die dritte Wochenterrine mit schräg nach unten verjüngter und abgerundeter Wandung, abgesetztem Fußring, drei kurzen gekrümmten Füßen in Koroform, zwei rechteckigen Vierkanthenkeln, breitem Rand, flach gewölbtem Deckel mit breitem, flachem Rand und profiliertem Kugelknauf. Der Untersatz in Tellerform mit Ringfuß. Vgl. andere Nummer 229-234 (Schnorr von Carolsfeld).
4. Wochenterrine auf Korofüßen und Untersatz (233). Auf der Wandung zwei Breitbilder mit bunten Chinesenfiguren in geschweiften goldenen Bandrahmen mit eiförmigen Schnörkeln. In den Feldern: a) Chinese und Chinesin beim Brettspiel am Tisch. Auf der Lehne des Stuhles, auf der die Chinesin sitzt, ein Papagei; dahinter ein Feuerbecken mit kochendem Kessel, b) Sitzender Chinese, der ein Stück Stoff bemalt, das ein zweiter Chinese hält (Motiv im Meißener Skizzenbuch); links und rechts Blumenstaude und blühender Baum. Beiderseits von den Bildfeldern je ein einzelnes Tier (Igel, Fuchs und zwei Vögel) in goldenem Bandelwerk. Unterm Schrägrand der Mündung und am Ablauf Goldspitzenbordüre. Auf der Oberseite des Schrägrandes drei ovale Reserven mit bunten Blumen in goldenem Gitterwerk. Auf der Deckelwölbung drei Gruppen bunter Chinesenfiguren, dazwischen goldenes Bandelwerk: a) Chinesenpaar in Umarmung, daneben ein kleines Mädchen mit Stielblattfächer, b) Sitzender und stehender Chinese mit Pfeil und Bogen bei der Jagd auf Eichhörnchen, die vor drei Hunden auf einen Baum flüchten, c) Reitender Chinese mit geschultertem Schirm, vor ihm ein schreitender Chinese mit Korb und erlegten Enten an einer Stange. Am Deckelrand Blumen- und Goldornament. Henkel, Ränder, Ringfuß, Füße, Knauf, sowie das Innere der Terrine und des Deckels vergoldet. Am Rand des Untersatzes vier breite, passigovale Felder mit bunten Chinesenfiguren in golden konturierten Rahmen, umgeben von C-förmigen Goldornamenten mit blaßroter Füllung und eisenrotem Laubwerk. In den Bildfeldern: a) Vier Chinesen am Teetisch, zwei von ihnen mit Tabakspfeifen, b) Vier Chinesen mit Teetassen bzw. Tabakspfeife um einen Tisch, c) Teegesellschaft von zwei Chinesen und zwei Frauen, d) Frau, über eine Balustrade gebeugt, mit Katze und Maus; laute« spielender Chinese und drei weitere Personen. Im Spiegel Rundmedaillon mit stilisierten Chrysanthemen in blutrotem Grund. Der übrige Spiegel und Rand dicht bedeckt mit goldenem Bandwerk um kleine ovale bzw. rautenförmige Ornamente. An der Unterseite des Randes indianische Blumenzweige. Rand und Ringfuß vergoldet.
Muller & Cie: Deckelterrine mit Untersatz, runde Form, mit zwei Griffen und drei Füßen. Polychromes Dekor mit Chinoiserien. Eine Abplatzung am Fuß. Sammlung Dr. Franz Oppenheimer. Untersatz mit Marke: gekreuzte Schwerter in blau. Handschriftliche Marginalie: 2100,-
Lit.:
• Julius Schnorr von Carolsfeld: Sammlung Margarethe und Franz Oppenheimer: Meissener Porzellan. Berlin 1927.
• US – NARA, RG 260. M1946. Administrative records, correspondence, denazification orders, custody receipts, property cards, Jewish restitution claim records, property declarations, and other records from the Munich CCP. Roll 145. Restitution Research Records. Mannheimer Collection: Catalog, Volume II.
• US - NARA, RG 260. M1946. Photographs of art objects stolen by the Nazis from the Linz Museum and other collections in Europe. Roll 276-281. Photographs Taken by the Munich Central Collecting Point, OMGUS, of Artworks Appropriated by Germany during World War II.
• Porselein-Mannheimer bestemd voor de verkoop. In: NL - HaNA, 2.08.42. - SNK, Stichting Nederlands Kunstbezit, Nr. 565 - Stukken betreffende de verkoop van kunstvoorwerpen die behoren tot de Mannheimer collectie op de veiling van 14 oktober 1952, 1952.
• Frederick Muller & Cie:Catalogue de tableaux, antiquités, objets d'art provenant de la collection du Dr. F. Mannheimer, 14.-21.10.1952. Amsterdam 1952.
Sammlung Dr. Franz und Margarethe Oppenheimer, Berlin und Wien, - 1927 - 1938 (um) -
Sammlung Dr. Fritz Mannheimer, Amsterdam 1938 (um) -
sichergestellt durch Dienststelle Mühlmann für Sonderauftrag Linz, 1941 -
CCP München
Restitution an die Niederlande, Amsterdam
Rijksmuseum Amsterdam
Auktion Muller & Cie, Amsterdam 14.-21.10.1952, Lot 346 (?)