Goldschmidt-Rothschild, Rudolf Freiherr von
Über die Person
Rudolf von Goldschmidt-Rothschild wurde am 01.11.1881 in Frankfurt a.M. als Sohn von Maximilian Benedikt Hayum von Goldschmidt-Rothschild und seiner Frau Minna Karoline, geb. von Rothschild, geboren. Sein Vater war als Bankier unter anderem Teilhaber der - wiederum von seinem Vater - gegründeten Bank Benedikt Hayum Goldschmidt, Frankfurt a. M. sowie später ab den zwanziger Jahren mit seinen Söhnen Teilhaber des Bankhauses A. Falkenberger, Berlin (später Goldschmidt-Rothschild & Co).
Die von Rudolf von Goldschmidt-Rothschild seit der Jahrhundertwende zusammengetragene eigene Sammlung bestand vorwiegend aus Gemälde und Graphiken zeitgenössischer und moderner Künstler (z. B. Arnold Böcklin, Max Liebermann, Paul Meyerheim, Wilhelm Trübner, Adolph von Menzel, Walter Leistikow, Jean-Baptiste-Camille Corot und Charles-François Daubigny u.a.m.). Rudolf von Goldschmidt-Rothschild hat seine Sammlung 1912 in einem aufwändigen Katalog in kleiner Auflage dokumentieren lassen. Viele dieser Arbeiten wurden von Rudolf von Goldschmidt-Rothschild in den folgenden Jahren getauscht, verkauft und gestiftet.
Im Zuge der einsetzenden und sich verschärfenden Verfolgungsmaßnahmen gegen Juden nach 1933 wurde auch der Spielraum für Rudolf von Goldschmidt-Rothschild immer kleiner. Die meisten Familienmitglieder verloren in der Folge den Großteil ihres Vermögens, das betraf natürlich auch die umfangreichen Kunstsammlungen. Die Kunstsammlung von Rudolf von Goldschmidt-Rothschild wurde beschlagnahmt und offensichtlich weiter verkauft. Der genaue Umfang der Sammlung ist im Moment noch Gegenstand weiterer Untersuchungen. Zur Anmeldung gelangen zunächst diejenigen Objekte, von denen angenommen werden muss, dass sie zum Zeitpunkt der Entziehung noch im Besitz von Rudolf von Goldschmidt-Rothschild gewesen sind.