Son, Maurits van
Über die Person
Maurits van Son (19.04.1890 Deventer - 28.12.1945 Hilversum) entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie, die seit Jahrhunderten in den Niederlanden ansässig war. Sein Vater Philip van Son (1850-1936) hatte im Jahr 1872 in Deventer eine Manufaktur für die Herstellung von Siegellack und Klebstoffen gegründet. 1918 übernahm Maurits van Son, der an der Technischen Hochschule in Delft Chemie studiert hatte, die Leitung der Fabrik. Er war mit Reina Caroline van Son-Fortuin (17.12.1894 Lochem - 14.12.1967 Laren) verheiratet. Das Paar hatte fünf Kinder.
Maurits van Son sammelte schon früh seltene Bücher und Manuskripte zur Geschichte der Juden in Portugal und Spanien. Darüber hinaus gehörten zu seiner Sammlung mehr als zwanzig Gemälde und Graphiken alter Meister, wie zum Beispiel Jacob Jordaens, Frans Francken II und José de Ribera sowie moderner und zeitgenössischer Maler, wie zum Beispiel Jan Sluijters, Isaac Israels und Vincent van Gogh. Ab dem Jahr 1931 befand sich die Sammlung in der Villa an der Sparrenlaan 1 in Hilversum, in der sich auch die Bibliothek mit seltenen Drucken befand.
Im Mai 1940 floh die Familie van Son unter Zurücklassung der meisten Vermögensgegenstände nach Großbritannien. Die Kunstsammlung und die Bibliothek verblieben noch bis in das Jahr 1942 unversehrt und nahezu vollständig in der Villa unter der Obhut eines bekannten Ehepaares. Nach dem 24.06.1942 wurde der verbliebene Besitz aufgrund der von den Deutschen erlassenen Verordnung als „feindliches Vermögen“ beschlagnahmt und bis Ende Dezember 1942 teils von Pieter Cornelis Docter (geb. 1892), zum größten Teil jedoch vom Sicherheitsdienst vollständig aus dem Haus entfernt.
Zwei Gemälde und eine Zeichnung wurden nach dem Krieg in den Niederlanden resp. in Deutschland aufgefunden und restituiert. Der Rest der Sammlung wird weiterhin vermisst.