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In der Rechtsnachfolge der Preußischen Staatsbibliothek ist sich die Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihrer Verantwortung bewusst und beschäftigt sich intensiv mit der Problematik von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut in ihren Sammlungen. In den letzten Jahren konnten bereits mehrere Restitutionsfälle erfolgreich abgeschlossen werden. Die 2007 mit der Einrichtung eines speziellen Arbeitsbereiches in der Abteilung Historische Drucke begonnene systematische Aufarbeitung aller Verdachtsfälle wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen, gleichzeitig aber zusammen mit der wissenschaftlichen Erforschung der institutionellen Hintergründe wertvolle Erkenntnisse zur Ermittlung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut auch über die Staatsbibliothek zu Berlin hinaus liefern.
Wenn sich der Verdacht der Beschlagnahme, Enteignung oder eines Notverkaufes bestätigt und das Exemplar eindeutig als das gesuchte identifiziert werden kann, werden die Rechercheergebnisse einschließlich des Sachverhaltes "NS-Raubgut" mittels vertiefter Provenienzerschließung im Online-Katalog der Staatsbibliothek, dem StaBiKat, dokumentiert. Dabei werden die in den Büchern vorhandenen Provenienzspuren (Stempel, Exlibris, handschriftliche Besitzeinträge) sowie die Angaben aus den Zugangsbüchern und ggf. den Akten über die Herkunft der Bände (Lieferanten), mögliche Vorbesitzer, den Zeitpunkt und die Art der Erwerbung erfasst, sodass die gesamte Exemplarhistorie im elektronischen Katalog der Staatsbibliothek recherchierbar ist. Ebenso wird im Falle der Restitution oder auch bei Restitutionsverzicht durch den Eigentümer oder seinen Rechtsnachfolger die Sachlage unter Angabe des Zeitpunktes der Rückübertragung bzw. des Datums der Verzichterklärung im Katalog nachgewiesen.
Stiftung Preußischer Kulturbesitz / Staatsbibliothek zu Berlin
Unter den Linden 8
10117 Berlin
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