Sculpture
Die vermissten Objekte umfassen bedeutende Werke von Bildhauern aus der Zeit der Jahrhundertwende (u.a. Rodin, Meunier), Bronzeskulpturen der Renaissance und des Barock, Mittelalterliche Holzskulpturen, antike Skulpturen, Nachahmungen antiker Porträtbüsten und Bronzestatuetten, und Köpfe beziehungsweise Büsten von überwiegend Dresdener Bildhauern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die als Leihgaben zur Ausstattung des Justizministeriums und des Volksbildungsministeriums seit 1945 verschollen sind.
Zur Verlustgeschichte:
Bei den Leihgaben in den sächsischen Ministerien muss bezweifelt werden, dass alle 1945 beim Bombenangriff auf Dresden vernichtet wurden, weil diese Gebäude nicht vollständig zerstört waren. Einige Werke aus Bronze befanden sich bis zum Bombenangriff auf Dresden 1945 als Leihgaben im Residenzschloss, im Justizministerium sowie im Polizeipräsidium und werden seitdem vermisst. Inwieweit diese ausgeliehenen Bronzen in den genannten Gebäuden beim Bombenangriff zerstört, dort gestohlen oder von der Roten Armee beschlagnahmt und in die SU abtransportiert wurden, konnte bisher nicht festgestellt werden. Das gleiche trifft auf die Marmorwerke zu, die an das Justizministerium ausgeliehen und teilweise auch im Landgericht aufgestellt waren. Mit Ausnahme einiger vor 1945 an das Grüne Gewölbe ausgeliehener Bronzen, die alle aus der SU zurückgekehrt sind, gehörten die bei Kriegsende verwahrten Bronzestatuetten der Renaissance und des Barock nicht zu den in die SU abtransportierten Beständen. Es ist deshalb wenig wahrscheinlich, dass die diesem Fundus zuzuordnen jetzt fehlenden Bronzewerke, die nicht zu den besten zählen, von der Trophäenkommission beschlagnahmt worden sein sollten. Es scheint durchaus möglich, dass sie in den Nachkriegsjahren gestohlen wurden.
Unter den im Albertinum verloren gegangenen Skulpturen aus der Zeit der Jahrhundertwende befanden sich Originalgipse, die sicher nicht verbrannt sind, weil sie im Unterschied zu den übergroßen und nicht transportablen Gipsabgüssen als kleine Originalgipse, wie die anderen auch, im Keller oder im Erdgeschoss des Albertinums geborgen waren, wo es keine Brandschäden gab. Da auch Originalgipse in der SU waren und 1958 von dort zurückgekehrt sind, und es sich bei der Bronzestatuette 'Nach dem Ball' von Paolo Troubetzkoj um ein Hauptwerk des einzigen russischen Bildhauers von internationalem Rang aus der Zeit der Jahrhundertwende handelt, ist es zu vermuten, dass auch diese Werke 1945 in die SU gelangt sind und sich noch immer dort befinden.
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Skulpturensammlung
Tzschirnerplatz 2
01067 Dresden
Germany