Der Thoma-Fries aus der Villa Pringsheim
Der Fries stammt aus dem Musikzimmer der Münchner Villa, die der Mathematikprofessor Alfred Pringsheim und seine Frau Hedwig mit ihren Kindern seit 1889 in der Arcisstraße 12 bewohnten. Der Fries besteht aus 14 großformatigen Gemälden sowie 12 schmalen Bordüren. Insgesamt handelt es sich um 26 Einzelbilder.
Nach dem Verkauf und dem planmäßigen Abriß der Villa 1934 gelangte der Fries zunächst als Leihgabe in die Staaatsgalerie. 1935 konnte er für 30.000 RM durch die Staatsgalerie erworben werden. Diese Summe entspricht nicht annhähernd den zwischen 1933 und 1945 für Arbeiten Thomas üblichen Marktpreisen. Der Mittelwert für ein museumswürdiges Gemälde lag in dieser Zeit bei 20.000 RM. Das Ehepaar Pringsheim hat diesen Verkauf vor dem Hintergrund des Verlustes seines Münchner Hauses und der Repressalien durch den NS-Staat, denen sich Pringsheim als Jude und bedeutender Sammler ausgesetzt sah, unter großem zeitlichem und politischen Druck getätigt.
Seit 1891 Sammlung Alfred und Hedwig Pringsheim - am 9.2.1934 als Leihgabe in der Staatsgalerie - am 14.6.1935 von der Staatsgalerie erworben
Staatsgalerie Stuttgart
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Deutschland