Fußbecher
Befund: Auf der Außenseite des Stehrands: Meisterzeichen 'SICK in Querrechteck (mit abgerundeten Ecken)', für Johann Christian Sick (1766-1824); Beschauzeichen 'Springendes Pferd in Rund', mit dem gravierten Jahresbuchstaben "S", für Stuttgart, 18.-19. Jh.; Tremolierstich. Auf der Innenseite der Wandung unterhalb des oberen Randes: auf einem aufgeklebten querrechteckigen Papierzettel mit dreifacher blauer Umrahmung handschriftlich mit roter Farbe "x/1605": "1605" = Nummer der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200: vgl. BNM Inv.-Nrn. 39/196, 39/202, 39/210, 39/212-213, 39/219, 40/16, 40/19, 40/20, 40/24, 40/53, 40/58, 40/65, 40/77-78, 40/81, 40/88, 64/37). Auf der Unterseite des Bodens: handschriftlich mit roter Farbe "40/12" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018
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Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber)
1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München. 1961 Abgabe vom Bayerischen Nationalmuseum an die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern (als Vertretung des Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Restitution an anspruchsberechtigte Personen. 1969 Rückgabe an das Bayerische Nationalmuseum durch die Bezirksfinanzdirektion München, da keine anspruchsberechtigte(n) Person(en) ermittelt bzw. keine Ansprüche geltend gemacht werden konnte(n). 1969 nicht neu inventarisiert: 40/12.
Provenienzforschung: 1939 von Lilly Koppel, geb. Lipcowitz (1899 München - ? Piaski), und ihrem Ehemann Berthold Koppel (1895 Beilstein/Mosel - ? Piaski) als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der "Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden" vom 21.02.1939 an das Städtische Leihamt München: A[nkaufs]V[erzeichnis] 1824 = Nr. 1605 der Ankaufsstelle des Städtischen Leihamts München ("Verkauf von Kunst- und Seltenheitswerten an das Bay[erische] Nationalmuseum München, aus dem Bestand von j[üdischen] Silber-Gegenständen", vom 23.05.1940; BNM-Dok. 200). 1940 Ankauf durch das Bayerische Nationalmuseum vom Städtischen Leihamt München (Silberverwertungsstelle: AV 1824/Nr. 1605) für RM 30,00.- (Silber: 150,0 g). Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018
Memorial: Berthold Koppel (*Beilstein 29.07.1895), seine Ehefrau Lilly Koppel, geb. Lipcowitz (*München 14.01.1899), und deren Tochter Annemarie Rosalie Koppel (*München 26.04.1925) wurden am 04.04.1942 in das Konzentrationslager Piaski deportiert und dort zu unbekanntem Zeitpunkt ermordet. Paula (Pauline) Wirth, geb. Lipcowitz (*München 11.07.1884), die Schwester von Lilly Koppel, wurde am 20.11.1941 nach Kaunas deportiert und dort am 25.11.1941 ermordet; deren Bruder Adolf Lipcowitz (*München 06.11.1885) konnte im Februar 1939 nach England (London) emigrieren. [in: "Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945"]./A.G., 2019
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München
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