Knabenfahrrad

Das Fahrrad stammt laut Steuerkopfschild aus der Produktion der Firma Starkenburg. Ludwig Bauer & Co. Nach der Herstellung gelangte das Fahrrad vermutlich nach Stuttgart, wie die Tageszeitung, in die das Rad eingewickelt war, nahelegt. Über die Besitzer lässt sich keine klare Aussage treffen. 2007 wurde das Fahrrad von einem unbekannten, älteren Herrn in eine Neusser Antiquitätenhandlung gebracht. Der Herr berichtete von seinem Freund aus Kindertagen, der ihm das Fahrrad zur Aufbewahrung überließ und nach seiner Rückkehr wieder abholen wollte. Da die angekündigte Rückkehr über Jahrzehnte nicht erfolgte, trennte sich der Herr in Neuss von dem Rad und merkte lediglich an, dass der Vater seines Freundes Apotheker gewesen sei. Diese Information ist jedoch nicht gesichert. Daraufhin wurde das sog. „Knabenfahrrad“ an die damalige Fördergesellschaft eines zukünftigen jüdischen Museums in Köln, heute MiQua-Freunde, übergeben. Die sorgfältige Verpackung des Fahrrads, die Jahreszahl der Tageszeitung und die von dem unbekannten Schenker geschilderten Umstände der Übergabe lassen die Theorie eines verfolgungsbedingten Zusammenhangs zu. Zu ermitteln sind der ursprüngliche Besitzer oder dessen Nachfahren aus den Jahren 1935/36, die Umstände der Übergabe oder für weitere Informationen der großzügige Schenker aus dem Jahr 2007.