Medusa Rondanini
Dunkelgelber Alabaster; an den exponierten Flächen tief korrodiert, an den geschützten glatt erhalten und an den abgeriebenen weißlich; beide Flügel und eine Locke an der rechten Schläfe abgebrochen ebenso die Schlangen, soweit sie freistehend gearbeitet waren; Bruchstellen der Schlangen unter dem Hals verschiffen; Schnauze der linken Schlange ergänzt;
Rückseite ist ausgehöhlt; auf den ebenen Boden konnte eine Kerze gestellt werden, wie die Schwärzung der oberen Wölbung beweist; ferner hinten zwei spätere schmale Klammern aus Eisen, die mit Gips über Sprüngen in die dünnsten Stellen der Wandung eingelassen wurden;
Viele Nachbildungen der Medusa Rondanini – Buschor geht von sechs Fälschungen unter den Nachbildungen aus – hier wird von keiner ausgegangen. Möbius sieht hierfür kein Indiz und die Aushöhlung für eine Kerze entspricht für ihn mehr ‚dem schlechten Geschmack der römischen Kaiserzeit‘, als für eine spätere Entstehung. Georg Knetsch gab ihm die Auskunft, dass der Alabaster eher aus Nordafrika stammt und mindestens 200 Jahre bräuchte, um so vom Regen zerfressen zu sein. Unter anderem sagt er zum Stil der Locken, dass diese sich gut mit den Haaren der Sphinx auf den Kopien der Gruppen am olympischen Zeusthron aus Ephesos vergleichen lassen.
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Zwischen 1941 und 1943 Erworben im Pariser Kunsthandel „Frères Kalébdjian“ in der Avenue de Jéna 65 durch Prof. Hans Möbius
Unbekanntes Datum Transport nach Würzburg, Unterbringung im Martin von Wagner-Museum
Martin von Wagner Museum Neuere Abteilung
Residenzplatz 2, Tor A
97070 Würzburg
Deutschland