Polizeidiener
Treibarbeit. Auf rechteckigem niederem Sockel mit angedeutetem Naturboden und flach abgeschrägtem Rand vollplastische Figur mit gegrätschten, etwas krummen Beinen stehend. Oberkörper aus perlmuttfarbenem Muschel- oder Schneckengehäuse. Vermutlich ein Polizeidiener oder eine Person mit militärischem Bezug. Der Blick ist auf ein Blatt mit anhängendem Siegel gerichtet, das in der Linken gehalten wird, der Mund ist zum Sprechen geöffnet. Die abwärts gerichtete Rechte hält eine große Glocke schräg nach oben.
Breites Gesicht (Bismarcktypus), Haare über Schläfen und Hinterkopf, buschige Augenbrauen, Schnauzbart. Tschako (Schackelhaube) mit kleinem Buschen und Augenschirm, der oben mittig mit einem grünen Glasstein besetzt ist. Knielanger Uniformrock mit Epauletten, lange Gamaschen, breite Schuhe, schräg über der Brust Riemen, daran langer Säbel. Tschako, Epauletten, Ärmel, Rockschöße, Gamaschen und Sockelrand mit roten, blauen und grünen Glassteinen besetzt.
Am Sockel rückwärts eingepunzt: Feingehaltszeichen 13 und N, vgl. Rosenberg Bd. I, 318.
Ankauf (nach Zwangsablieferung von Silber zusammen mit Inv.-Nr. K 1939/1 bis K 1939/28)
Als Zwangsablieferung von Edelmetall (Silber) gemäß der „Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 21.02.1939 an das Städtische Leihamt Regensburg. Am 3. Mai 1939 Ankauf durch das Museum Regensburg zusammen mit Inv.-Nr. K 1939/1 bis K 1939/28 für insgesamt RM 210,–
Vermerk im Inventarbuch: „Vom Pfandamt aus dem Verkauf des beschlagnahmten Regensburger Juden-Silbers. Stammt aus dem Besitz jüdischer Familien aus Rgb. [Regensburg].“ Vorprovenienz unbekannt.
Museen der Stadt Regensburg
Dachauplatz 2-4
93047 Regensburg
Deutschland