Kunsthandwerk / -gewerbe
Moritz Holzer (geb. 1871) wohnte mit seiner Gattin Hermine (geb. 1880) bis 1940 in der Güterstraße 15 in Pforzheim. In der Schmuckstadt besaß Moritz Holzer eine Ketten- und Ringfabrik.
Vor der Deportation der Familie nach Gurs am 22. Oktober 1940 wurde das Vermögen „verwertet“. Die Sammlung von 124 Taschenuhren verschiedener internationaler Hersteller wurde am 21. März 1941 von der „Verwaltung und Verwertung des jüdischen Vermögens in Baden“ zur Begutachtung an das Badische Landesmuseum überstellt. Dort wurden die Uhren von einem externen Gutachter bewertet und 37 Exemplare vom Badischen Landesmuseum angekauft.
Nach Deportation und Lagerhaft gelang es Moritz und Hermine Holzer 1945 nach Birmingham zu emigrieren.
Moritz Holzer stellte einen Rückerstattungsantrag, der 1955 mit einem Vergleich zu Gunsten des Antragstellers in Form einer Schadensersatzzahlung für den entzogenen Hausrat einschließlich der Uhrensammlung beschlossen wurde.
Die Uhren sind im Badischen Landesmuseum in der Sammlungsabteilung „Baden und Europa“ im Bereich zum Nationalsozialismus als „Raubgut“ ausgestellt und verweisen auf das Schicksal der Familie Holzer.
Badisches Landesmuseum
Karlsruhe
76131 Karlsruhe
Deutschland