Denkmal für Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747) auf Korfu
Das von dem Bildhauer Antonio Corradini ausgeführte Denkmal für den Feldmarschall in venezianischen Diensten Matthias Johann von der Schulenburg auf Korfu, errichtet 1718 auf Anweisung des Senats der Republik Venedig, gesehen leicht schräg von der rechten Seite; im Hintergund links eine städtische Architektur und ein Landschaftsausblick, rechts ein schroffer Felsen, der den dem Hafen vorgelagerten in der Altstadt von Korfu erinnert; als Staffage betrachtende, zeigende und erläuternde Zuschauer, in der Mitte, dem Betrachter zugewandt, ein Mann in „türkischer“ Kleidung der Zeit.
Matthias Johann von der Schulenburg (* 1661, † 1747) war Ende des Jahres 1715 während des eskalierenden, letzten Krieges Venedigs gegen das Vedutenmalerei. Osmanische Reich zum Oberbefehlshaber der Landtruppen der Republik berufen worden. Sein Ruhm beruhte auf der erfolgreichen Rückschlagung der Belagerung Korfus im Sommer 1716 durch die zahlenmäßig weit überlegenen Landungstruppen der Türken, für die ihn die Republik Venedig mit der Errichtung des Denkmals geehrt hatte. Nach seinem größten militärischen Erfolg verblieb er für über dreißig Jahre als geachteter Politiker und Kommandeur in venezianischen Diensten und baute dort eine Kunstsammlung europäischen Formats auf, aus der Teile in den Besitz des Wolfsburger Zweiges der Familie von der Schulenburg gekommen sind.
Die Abbildung des Denkmals ist zeitnah durch eine Radierung des Kupferstechers Andrea Zucchi verbreitet worden, die auch das offenabre Vorbild für dieses Gemälde gewesen ist.
Das Gemälde entspricht in Verfahren der Umsetzung einer Stichvorlage und dem Einsatz der Staffage, wie auch dem Stil ihrer Kleidung einem Gemälde des „Grabmals für Francesco Algarotti“ im Schloss Charlottenburg, Berlin, das dem venezianischen Architektur- und Vedutenmaler Antonio Visentini zugeschrieben werden kann.