Die Jagd des kalydonischen Ebers (5)
Einer von sechs flämischen Bildteppichen, von ? bis 1938 Sammlung Ernst Pollack, Schubertring 7, Wien. 1938 konfisziert durch die Nazis.
VUGESTA-Einlieferung an das Dorotheum, Wien, zur Auktion 1942/43 Cons. Nr. 213.631-24./ Alle sechs Bildteppiche wurden auf der Dorotheum-Auktion Nr. 484 (Objekte Nr. 480 bis 485, hier: 484) am 24. Juni 1943 von Herrn Özdoganzi, Generalkonsul der Türkei in Österreich, erworben. In den 1950er Jahren bot Özdoganzi sie zum Verkauf an für 150.000 SFr, offenbar ohne Erfolg, denn er bot sie erneut auf einer Sotheby’s Auktion am 25. Oktober 1957 unter Objekt Nr. 51 an. Nähere Angaben können nicht gemacht werden.
(From ? until 1938 collection Ernst Pollack, Schubertring 7, Wien. Six gobelins, confiscated by the Nazis: VUGESTA delivery at the Dorotheum, Vienna for auction in 1942/43 Cons. No. 213.631-24./ All six gobelins were bought at the Dorotheum auction No. 484 (items 480 to 485, here: 484), on 24th June 1943 by Mr. Özdoganzi, the “Generalkonsul” for Turkey in Austria. Sometime in 1950 he offered to sell them for SFr. 150,000, apparently unsuccessfully since he then brought them to the Sotheby's Auction on 25th October 1957 under item No. 51. No further details presently available.
Ernst Friedrich und Gisela Pollack (manchmal auch Pollak) wurden als Juden aus ihrem Haus Schubertring 7, Wien 1, vertrieben und sind im KZ Theresienstadt 1942 ermordet worden. Ernst Pollack war ein wohlhabender Textil-Geschäftsmann und hatte in seiner großen Wohnung eine beträchtliche Kunstsammlung. Diese Sammlung bestand aus wertvollen Gemälden, Gobelins, Porzellan, antiquen Waffen, Skulpturen und Möbeln. Außerdem besaß er eine einzigartige Silber- und Bronze-Sammlung, die damals unter Denkmalschutz stand. Die Gestapo hat die Wohnungseinrichtung und die Sammlungen teilweise inventarisiert, beschlagnahmt und dem Auktionshaus Dorotheum übergeben. Viele Gegenstände wurden aber auch einfach gestohlen.
Viele Stücke der Silber- und Bronzesammlung befanden sich zur Aufbewahrung in den Schließfächern Nr. 485, 486 und 487 der Länderbank, Wien I. Ihr Verbleib nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist unbekannt.