Fingerring




gehört zu einem Gesamtfund, bestehend aus: 4 Armspiralen aus im Querschnitt rundem endlosem Golddraht, doppelt genommen, in acht Windungen, an einem Ende durch Drehung (Wendelung/Tordierung) zu neun Ösen/Schleifen gebogen, das andere Ende nur mit kleiner Öse versehen; sechs Spiralfingerringe aus rundem bis rautenförmigem endlosem Gold-Doppeldraht, dieser in vier Windungen zu einer Scheibe gedreht, die fünfte Windung als Ring zusammengebogen; die Scheibe achtförmig zusammen- und dem Finger angepaßt gebogen. Das innere Doppeldrahtende in der Scheibe vor dem Aufrollen gegenläufig gewendelt. Sowohl Armringe als auch Fingerringe sind paarig, gegensätzlich, gefertigt; Bronzezeit, sog. Fremdgruppenzeit; Gesamtfund 297 Gramm
Literatur: Günter Wetzel, Ein 1945 verschollener Goldringfund der Lausitzer Kultur von Miedzyrzecz (früher Meseritz), Woiwodschaft Lebus. In: J. Kolendy, A. Mierzwiński, S. Moździoch, L. Żygadło (Red.), Z badan nad kultura spoleczenstw pradziejowych i wczesnosredniowiecznych (Wroclaw 2013) 697-732.
Miedzyrzecz/Meseritz, pow. Miedzyrzecz, Fund vom 17. September 1944; am 7.12.1944 an Brandenburgisches Landesamt für Vorgeschichte, Aussenstelle Frankfurt/Oder abgegeben; am 13.12.1944 Goldfunde an Brandenburgisches Landesamt für Vorgeschichte in Potsdam übergeben; Zerstörung des Dienstgebäudes durch Bombenangriffe; bei späteren Bergungsarbeiten von Unterlagen und Funden wurde dieser Goldfund nicht entdeckt.
Die endgültige Eigentumsklärung nach damaliger Gesetzeslage (Preußisches Ausgrabungsgesetz von 1914) war noch offen, jedoch sollte die Finderin mit einer Fundprämie entschädigt werden und der Fund wegen seiner hervorragenden kulturgeschichtlichen Bedeutung in öffentliches Eigentum übergehen.
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
Wünsdorfer Platz 4-5
15806 Zossen (Ortsteil Wünsdorf)
Deutschland