Wochenterrine mit Deckel und Untersatz
Por. 367 (Mannheimer)
Mü 1780/8
348 (Muller & Cie)
Schnorr von Carolsfeld: Niedrige runde Form. Zwei horizontal angesetzte Griffe mit erhabenem Rand und reliefierter Fünffingerpalmette, goldstaffiert. Gewölbter Deckel mit übergreifendem, vergoldetem Wulstrand und farbig- staffiertem Frauenkopf als Knauf. Untersatz in flacher Tellerform. Auf der Wandung der Terrine zwei breite, golden konturierte Vierpaßkartuschen, umrahmt von reichem goldenem Laub- und Bandelwerk mit Lüsterfeldern, purpurnem Laubwerk und Tuchgehänge. Zwischen den Kartuschen je ein aufsteigender Zweig indianischer Blumen in Lichtblau, Blaugrün, Eisenrot, Purpurviolett und Zitronengelb; In den Bildfeldern: a) Bunter Seeprospekt mit Segelschiffen am Horizont; rechts vorn, auf erhöhtem Ufer, schloßartiger Bau zwischen Palmen; im Vordergrund ein Segelschiff, Gondeln und Chinesenfiguren. b) Bunte Landschaft mit weiter Ebene vor bergigem Hintergrund, belebt mit zahlreichen Figuren; vorn chinesischer Fürst mit Begleiter und Knaben als Schleppenträger, ferner ein Chinese in unterwürfiger Haltung. Auf dem Deckel vier golden konturierte Vierpaßfelder zwischen viergeteiltem, goldenern Gittermuster mit goldenen Blütenrosetten auf Lüstergrund. In den Bildfeldern Seeprospekte mit Segelschiffen, vorn Chinesengruppe. Über den Bildfeldern und dem gegitterten Grund goldenes Laub- und Bandelwerk auf Lüster, dazwischen kleine, in Purpur camaieu gemalte Chinesenfiguren in Vierpaßrahmen. Am Rand des Untersatzes, übereinstimmend mit dem Deckel, vierfach geteiltes goldenes Gittermuster mit vier goldenen Rosetten in rundem Lüsterfeld. Darin vier langgezogene, golden konturierte Vierpaßreserven mit bunten Hafenprospekten und Chinesenfiguren. In der Kehle des Spiegels goldene, teilweise lüstrierte Laub- und Bandelwerkbordüre. Im Spiegel und rückseits am Rand indianische Streublumen in Eisenrot, Lichtblau, Seegrün und Gold. Um 1730-35. Schwertermarke. Höhe der Terrine mit Knauf 11.5 cm; Durchmesser 14,4,cm, Durchmesser des Untersatzes 23,9 cm. - Wahrscheinlich von Christian Friedrich Höroldt (Herold), der 1725 von Berlin nach Meißen kam und dort in der Hauptsache "feine japanische Figuren und Landschaften" malte. In den Akten der Meißener Manufaktur erscheint sein Name noch in den 6Oer und 70er Jahren.
Muller & Cie: Terrine, klein, mit zwei flachen Griffen, auf Untersatz. Polychromes Dekor mit Kartuschen, in denen Ansichten von Häfen der Levante. Goldene Rahmung und Bordüren. Der Knauf als Kopf einer Frau geformt (restauriert). Marke gekreuzte Schwerter in blau. Sammlung Dr. Franz Oppenheimer. Handschriftliche Marginalie: 1900,-
Lit.:
• Julius Schnorr von Carolsfeld: Sammlung Margarethe und Franz Oppenheimer: Meissener Porzellan. Berlin 1927.
• US – NARA, RG 260. M1946. Administrative records, correspondence, denazification orders, custody receipts, property cards, Jewish restitution claim records, property declarations, and other records from the Munich CCP. Roll 145. Restitution Research Records. Mannheimer Collection: Catalog, Volume II.
• US - NARA, RG 260. M1946. Photographs of art objects stolen by the Nazis from the Linz Museum and other collections in Europe. Roll 276-281. Photographs Taken by the Munich Central Collecting Point, OMGUS, of Artworks Appropriated by Germany during World War II.
• Porselein-Mannheimer bestemd voor de verkoop. In: NL - HaNA, 2.08.42. - SNK, Stichting Nederlands Kunstbezit, Nr. 565 - Stukken betreffende de verkoop van kunstvoorwerpen die behoren tot de Mannheimer collectie op de veiling van 14 oktober 1952, 1952.
• Frederick Muller & Cie:Catalogue de tableaux, antiquités, objets d'art provenant de la collection du Dr. F. Mannheimer, 14.-21.10.1952. Amsterdam 1952.
Sammlung Dr. Franz und Margarethe Oppenheimer, Berlin und Wien, - 1927 - 1938 (um) -
Sammlung Dr. Fritz Mannheimer, Amsterdam 1938 (um) -
sichergestellt durch Dienststelle Mühlmann für Sonderauftrag Linz, 1941 -
CCP München
Restitution an die Niederlande, Amsterdam
Rijksmuseum Amsterdam
Auktion Muller & Cie, Amsterdam 14.-21.10.1952, Lot 348