Steiner, Jenny
Über die Person
Schwerpunkt der Sammlung Jenny Steiner (geb. Eugenie Pulitzer, 1863 Budapest–1958 New York) waren Werke von Gustav Klimt und Egon Schiele. Der Kontakt zu ihnen war wohl über Jennys Schwester, Serena Lederer, zustande gekommen, die selbst die größte Klimt-Sammlung in privater Hand besaß bzw. deren Sohn Erich (Jennys Neffe), der langjähriger Freund und Unterstützer Egon Schieles war. Diesen modernen Arbeiten gegenübergestellt waren Altmeistergemälde sowie mehrere gotische Holzreliefs.
1938, zwecks Sicherstellung der sogenannten „Reichsfluchtsteuer“, zog das Finanzamt Wien Innere Stadt-Ost das gesamte, von den Nationalsozialisten auf rund sechs Millionen Reichsmark geschätzte Vermögen Jenny Steiners per Exekution ein. Einzelne Objekte wurden für den sogenannten Sonderauftrag Linz ausgewählt, die meisten Stücke aber ab 1940 über das Wiener Auktionshaus Dorotheum veräußert. Weniges konnte nach Kriegsende wieder aufgefunden werden, darunter Klimts „Porträt der Mäda Primavesi“, das die Familie nach dessen Restitution an das Metropolitan Museum of Art in New York stiftete, und Klimts „Landhaus am Attersee“, dessen Rückstellung aus den Beständen der Österreichischen Galerie Belvedere im Jahr 2001 durch die Republik Österreich erfolgte.