Fayence-Dachreiter: Giebelbekrönung, drohend aufgerichteter Drache (beschädigt)
Fuchs-Text zu Tafel 03: „Drache, drohend aufgerichtet. Laut Inschrift (eingeritzt auf dem Schwanz) zum südöstlichen Eckgiebel eines Baus gehörig. Polychrom glasiert: Gelb, Hellgrün, grün und Dunkelgrau, vorherrschend ist jedoch das Gelb. Länge: 1,06 m, Höhe: 0,63m“
Sammlung Eduard Fuchs, erworben zwischen 1912–1922 und in dessen Besitz bis 1933; 25.10.1933 Beschlagnahmung durch die Gestapo; zwangsweiser Verkauf (Zahlung Reichsfluchtsteuer) 1937 durch seine Tochter Gertraud Fuchs: Versteigerung Auktionshaus Rudolph Lepke Berlin, Katalog 2115, S. 11 - am 15.10 und am 16.10.1937 wurde dieser Dachreiter unter Nr. 97b versteigert: „FAYENCE-DACHREITER, Giebelbekrönung, drohend aufgerichteter Drache; gelb, grün und braun glasiert. Länge 106 cm, Höhe 63 cm. Ming (Beschädigt). Abbildung Tafel 4“.
Laut annotiertem Lepke-Katalog (Kunsthistorische Bibliothek Den Haag) von dem bisher nicht identifizierten Kunsthändler oder Kunstsammler Brauner für 235,- RM ersteigert (Schätzpreis: 200,- RM). Die Pro-tokollabschrift der Versteigerung 2115 bei der Reichskammer für Bildende Künste vermerkt maschinenschriftlich „Brauner“ und bestätigt den Preis von 235,- RM (Landesarchiv Berlin, A Rep. 243-04 Reichs-kammer für bildende Künste – Landesleitung Berlin). Zwischen 1937-1942 von Brauner verkauft an den in Zappot (bei Danzig) lebenden Kunstsammler Carl Cords, der seine Sammlung im Herbst 1943 dem damaligen Frankfurter Museum für Kunsthandwerk vermachte. Das Kunstwerk wurde am Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main gefunden. Restitutionsverhandlungen sind in Vorbereitung.