Fayence-Dachreiter: Giebelbekrönung, Fabeltier mit daneben stehendem Mann (beschädigt)
Sammlung Eduard Fuchs, erworben zwischen 1912–1922 und in dessen Besitz bis 1933; 25.10.1933 Beschlagnahmung durch die Gestapo; / 1937 – 1938 zwangsweiser Verkauf (Zahlung Reichsfluchtsteuer) durch seine Tochter Gertraud Fuchs: Versteigerung Auktionshaus Rudolph Lepke Berlin, Katalog 2115, S. 11 - am 15.10 und am 16.10.1937 wurde dieser Dachreiter als Nr. 99 versteigert: „FAYENCE-DACHREITER. Giebelbekrönung: Fabeltier mit daneben stehendem Mann; gelb, grün, türkis und dunkel auberginefarben glasiert. Länge 67, Höhe 43 cm, Ming (Lädiert)“.
Laut annotierten Katalog der Lepke Auktion (Kunsthistorische Bibliothek Den Haag) von Walter Fritzsche (Kunsthandlung Ernst Fritzsche (Wilhelmstraße 49, Berlin W8) ersteigert für 75,- RM (Schätzpreis: 150,- RM). Die Protokollabschrift der Versteigerung 2115 bei der Reichskammer für Bildende Künste vermerkt maschinenschriftlich „Fritzsche“ und bestätigt den Preis von 75,- RM (Landesarchiv Berlin, A Rep. 243-04 Reichskammer für bildende Künste – Landesleitung Berlin). Nach 1939 gab es eine Fotographie von H. Grunberg aus dem Ladengeschäft von Ernst Fritzsche mit diesem Dachreiter. Die wichtigste Spur über das weitere Schicksal dieses Drachens war dann ein Angebot der Kunsthandlung Fritzsche für die neue Ostasiatische Abteilung an die Staatlichen Museen zu Berlin vom 5. Juni 1952: „Derzeit hätte ich anzubieten: Einen größeren Dachziegel der frühen Ming-Epoche, darstellend einen Drachen, der von einem Priester geführt wird, aus gebranntem Ziegel mit Glasurfarben in aubergine, grün und gelb. Nach meinem Dafürhalten ist der Ziegel in die erste Hälfte der Ming-Epoche, also um das 15. Jahrhundert zu datieren. Der Preis beträgt 2.000,- DM“ (SMB-ZA, II/VA 806) / Der angebotene Dachreiter wurde am 18.6.52 für die geforderten 2.000,- DM angekauft. Das Kunstwerk wurde am Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen Berlins gefunden (Ident.Nr. ID 458239) Restitutionsverhandlungen sind in Vorbereitung.