Les Juifs Polonais, Carlsbad
im Stein rechts oben Monogramm; Auflage: 810 Exemplare; Blatt aus der Mappe „Au Pied du Sinai“ von Georges Clemenceau, 5. Tafel: Die Polnischen Juden, Karlsbad; schwarze, violettbraune, olivgrüne, dunkelbraune oder braune Zeichnung, Bearbeitung mit dem Schaber
„Zwei Jüdische Händler huschen durch die nächtlichen Gassen der Kurstadt. Zwar waren jüdische Händler ein fester Bestandteil des mondänen Lebens, doch war es Ihnen nicht gestattet dort Grundeigentum zu erwerben oder zu wohnen. Deshalb besiedelten sie die Dörfer der Umgebung und waren nur tagsüber präsent. Toulouse-Lautrec, ohne jemals in Böhmen gewesen zu sein, erfasste diese Situation brillant als Illustration für Georges Clemenceaus Buch „Au Pied du Sinai“. Für die Kapitel vom Leben der Juden in Polen, zeichnete Toulouse-Lautrec sechs Schlussvignetten, eines davon waren „Die polnischen Juden in Karlsbad“. Um möglichst wirklichkeitsnahe Eindrücke zu bekommen, beobachtete der Künstler die Ein-wohner im jüdischen Tournelle-Viertel in Paris und gestaltete anschließend die Buchillustrationen“. (UW)